Als junger Wilder wurde der konsequente Maler Sepp Laubner in den 1970er-Jahren bezeichnet. Seine Kreativität und Kraft hat er bis zuletzt in seinen Bildern zum Ausdruck gebracht. Er steht wie kein zweiter im Burgenland für die abstrakte Malerei. Laubner hat der Kunst im Burgenland generell seinen Stempel aufgedrückt und viele Künstlerinnen und Künstler beeinflusst. Jahrzehnte lang war er das Aushängeschild der burgenländischen Kunstszene.
Kunsttalent wurde früh gefördert
Der gebürtige Eisenstädter stammte aus einfachen Verhältnissen. Seine Mutter war Hausfrau, sein Vater Hausmeister bei einer großen Bank. Sein künstlerisches Talent wurde von den Eltern früh entdeckt und gefördert. „Ich habe wahnsinnig viel und wahnsinnig gerne gezeichnet. Es war also so ein Zug drauf in diese Richtung, dass das ganz einfach so kommen musste. Und dann wurde das eben schon so ein bisschen in die Richtung formuliert: Kunst, Maler, Kunstakademie und Risiko“, sagte Laubner in einem Interview mit dem ORF Burgenland.

An der Akademie der Bildenden Künste entdeckte Laubner immer mehr die abstrakte Malerei und entwickelte seinen eigenen Stil. „Ich wollte immer Bilder machen, die einen überraschen – die ein Erlebnis sind, wo man merkt: die Bilder haben Kraft, Dynamik und eine Seele“, sagte Laubner.
Laubner über seine Ziele als Maler
Gründung der Cselley Mühle 1976
1976 gründete Laubner gemeinsam mit dem im Vorjahr verstorbenen Keramiker Robert Schneider – mehr dazu in Mitbegründer der Cselley Mühle gestorben – das Aktionszentrum Cselley Mühle in Oslip (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). „Es ist natürlich schon ein ausgewachsener Wahnsinn, wenn man so ein Objekt ohne Geld beginnt. Und mit der Bestimmtheit, mit der diese Visionen dann Wirklichkeit geworden sind, ist das fast beängstigend. Man muss ja wirklich vorsichtig sein, wenn man Wünsche äußert, denn die könnten ja wahr werden“, so Laubner.
„Weltberühmt im Burgenland“
Die Cselley Mühle wurde zu seiner Lebensaufgabe. Trotz zahlreicher Ausstellungen von New York über Italien, Deutschland bis in die Schweiz, war die sogenannte „Mü“ immer in seinem Herzen und verhinderte dadurch seine große internationale Karriere. „Also mir fehlt diese internationale Karriere nicht. Ich habe Karriere im Burgenland gemacht. Im Burgenland bin ich weltberühmt. Ich bin sehr sehr zufrieden mit dem, was mir gelungen ist“, so Laubner. In die Kunstgeschichte wird Sepp Laubner als der burgenländische Maler und Wegbereiter der abstrakten Kunst im Burgenland eingehen. Er wurde 70 Jahre alt.