Geerntete Weintrauben
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Landwirtschaft

Winzer hoffen auf guten Jahrgang

Im Burgenland wird auf etwa 13.100 Hektar Weinbau betrieben. Derzeit findet landauf, landab die Weinlese statt. Die Winzerinnen und Winzer rechnen heuer mit weniger Quantität, dafür umso bessere Qualität. Der Jahrgang 2020 verspricht sehr gut zu werden.

Im Burgenland gibt es etwa 3.300 Weinbaubetriebe. Derzeit sind die meisten Winzerinnen und Winzer mit der Lese von Rebsorten, wie Muskat Ottonel, Welschriesling, Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder, sowie mit frühen Rotweinsorten beschäftigt. Der Jahrgang 2020 dürfte Top-Weine hervorbringen, so Matthias Siess, der Obmann der Weinmarketingorganisation „Wein Burgenland“.

Gute Qualität

„Landesweit schaut es qualitätsmäßig sehr gut aus. Mengenmäßig werden wir einen Rückgang haben, aufgrund der Witterungsverhältnisse – im Winter gab es kaum Niederschläge, auch im Frühjahr bis zum Mai hatten wir 70 bis 90 Prozent weniger Niederschläge – das wirkt sich schon auch auf die Menge aus. Von der Qualität her ist es so, dass die Trauben weniger Flüssigkeit haben, dadurch in der Schale mehr Geschmack und mehr Duftstoffe – das schaut sehr gut aus“, so Siess.

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Weinlese, Oggau
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Weintraube am Stock
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Traktor bei der Weinlese in Oggau
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Weinlese in Oggau
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Weinlese in Oggau
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Weinlese in Oggau
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Weingarten in Oggau
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Weintrauben in einem Plastikkübel
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Weinlese in Oggau
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Weinlese in Oggau
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Thomas Wimmer bewirtschaftet neun Hektar in Oggau. Der Jungwinzer lebt nicht vom Export seiner Weine. Das ist ein Grund, warum der 36-Jährige ohne schwere Einbußen bislang durch die Coronaviruskrise gekommen ist. „Wir spüren sehr, dass keine Veranstaltungen stattfinden. Wir waren immer bei vielen Veranstaltungen vertreten. Wir konnten das aber etwas durch den Online-Shop kompensieren. Dadurch, dass die Leute zu Hause waren, wurde mehr online bestellt. Wir haben auch viele Stammkunden, die vorbeigekommen sind und sich einen Wein abgeholt haben“, so Wimmer.

Sorge wegen Wintertourismus

Vor allem Winzerinnen und Winzer, die auf den Export spezialisiert sind und die Gastronomie beliefern, befürchteten aber bedingt durch den Coronavirus Absatzprobleme, so Siess. „Wir haben schon Sorgen seitens der Wein Burgenland, weil wir viele Veranstaltungen nicht tätigen können – die mussten wir alle wegen dem Coronavirus absagen. Die Sorgen sind der Herbst und der Winter, weil viele Winzer davon leben, dass sie Händler im Westen haben, die den Wein in die Skigebiete verkaufen – wenn das ins Stocken gerät, wird es Probleme geben“, so Siess.

Davon ist der Familienbetrieb Fabian in Oggau nicht betroffen. Hier wird der Weinbau im Nebenerwerb betrieben. Die Sorge hier ist weniger das Finanzielle, sondern, dass Freunde oder Bekannte krank werden könnten, so Peter Paul Fabian.