Krankenpfleger schiebt ein Bett
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Coronavirus

CoV-Zulage für KRAGES-Mitarbeiter

Jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Spitälern der KRAGES, die während der Coronavirus-Pandemie im direkten Patienten-Kontakt der Ansteckungsgefahr besonders ausgesetzt waren und sind, bekommen eine zusätzliche Risiko-Prämie.

Die Prämie wird mit den Oktober-Gehältern ausgezahlt. Darauf haben sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) als Eigentümervertreter, KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl und KRAGES-Zentralbetriebsratsvorsitzender Heinz Kulovits geeinigt. „Das Burgenland ist auch deshalb bisher so gut durch diese Krise gekommen, weil Menschen auf allen Ebenen großen Einsatz gezeigt haben. In unseren Spitälern waren Risiko und Druck für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders hoch – daher war es uns ein Anliegen, dass diese Leistungen auch finanziell honoriert werden. Dieses Versprechen lösen wir nun ein“, sagte Doskozil.

Zwei „Gefahren- und Erschwernis-Zulagen“

Zum einen bekommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die erste „Hochphase“ der Pandemie – also zwischen 16. März und 30. Juni 2020 – 14,30 Euro pro geleisteten Dienst zusätzlich überwiesen (steuerfrei). Dies gilt dann, wenn sie im direkten Patienten-Kontakt eingesetzt und somit einem höheren Risiko ausgesetzt waren – also etwa Ärzte und Ärztinnen, Pflegepersonal, Medizinisch-Technischer Dienst, Therapeuten, Personal in der Patienten-Aufnahme und andere mehr. Zum anderen erhalten jene 14,30 Euro pro Dienst zusätzlich, die seit dem 1. Juli 2020 ihren Dienst in Covid-19-Schutzkleidung versehen müssen.

Insgesamt zahlt die KRAGES mit den kommenden Oktober-Gehältern rund eine Million Euro zusätzlich als Zulage für die „Coronavirus-Hochphase“ (März bis Juni) an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Die Aufwände für die ab Juli geltende Prämienregelung hängen von der weiteren Entwicklung ab. Die ausverhandelten 14,30 Euro orientieren sich in der Höhe an der Zulage für Dienste in der Intensivstation. Rund 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Spitälern in Oberwart, Oberpullendorf, Güssing und Kittsee fallen in die Gruppe jener, die beruflich bedingt stärker in Ansteckungsgefahr waren und daher eine Risiko-Zulage erhalten.

Hubert Eisl, GF der KRAGES, Heinz Kulovits, Zentralbetriebsratsvorsitzender der KRAGES, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Aufsichtsratsvorsitzender der KRAGES
Landesmedienservice
Hubert Eisl, GF der KRAGES, Heinz Kulovits, Zentralbetriebsratsvorsitzender der KRAGES und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), Aufsichtsratsvorsitzender der KRAGES

„Zusätzliches Risiko abgelten“

„Mehr Risiko bedeutet laut unserer Einigung auch mehr Geld. Wir gelten damit jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die zusätzliche Gefahr im direkten Patientenkontakt ab, da sie in ihren Diensten in der Corona-Hochphase von März bis Ende Juni einem besonders hohen Risiko einer Corona-Ansteckung ausgesetzt waren“, so KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl.

Landeshauptmann Doskozil will als nächsten Schritt auch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt ins Boot holen. Dieses wird zwar ebenfalls vom Burgenländischen Gesundheitsfonds finanziert, liegt aber nicht im Verantwortungsbereich der KRAGES, beziehungsweise des Landes.

ÖVP kritisiert Vorgangsweise

Der designierte ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz kritisiert, dass nicht alle Krankenhaus-Mitarbeiter eine Prämie bekommen. Die Coronavirus-Krise und die damit verbundenen Arbeitsbedingungen seien für alle Mitarbeiter in den Spitälern fordernd und mit zusätzlichem Aufwand verbunden gewesen. Egal ob Ärzte, Pflegepersonal, Hilfskräfte, Verwaltungspersonal, Reinigungspersonal und die Portiere – die gesamte Belegschaft in den Spitälern leiste einen großen Beitrag.