In einem Bauschuttkegel liegen verstreut an die einhundert Bruchstücke jüdischer Grabsteine. Bauherr Josef Hofer aus Deutschkreutz entdeckte sie beim Abbruch seines Stadls, er stoppte sofort die Arbeiten. „Wenn ich nicht da gewesen wäre, dann wäre das jetzt am Schutthaufen. Dann wäre die Geschichte jetzt am Schutthaufen, das wäre nicht richtig gewesen. Wenn man so etwas findet, muss man was tun“, so Hofer.

Hofer informierte die Gemeinde Deutschreutz über den Fund. Bürgermeister Manfred Kölly will nun alle Fragmente bergen lassen. „Ich war erfreut, dass solche Fundstücke gemeldet werden. Der Herr Hofer ist ein sehr sympathischer Bursche und hat zugelassen, dass wir diese Steine besichtigen können. Ich hab sofort Stopp gesagt, denn da ist etwas ganz Wertvolles da“, so Kölly.

Johannes Reiss vom Österreichischen Jüdischen Museum in Eisenstadt ist nach einer ersten Sichtung über den Fund begeistert. „Es ist nicht nur kulturhistorisch interessant, sondern auch aus religiöser Sicht. Jeder jüdische Tote hat das Recht einen Grabstein zu haben und seine Verwandten sollen auch wissen, wo er ist“, so Reiss. Er will nun so gut es geht die Fragmente zusammensetzen und die Inschriften analysieren. Dann sollen die Grabsteine wieder auf dem jüdischen Friedhof in Deutschkreutz aufgestellt werden.