Denkmal für NS-Opfer in Pinkafeld
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Politik

Denkmal für NS-Opfer in Pinkafeld

In Pinkafeld wurde vor dem Rathaus ein Denkmal für die NS-Opfer aufgestellt und eingeweiht. Es erinnert an 33 Menschen, die von den Nazis ermordet wurden, nämlich Jüdinnen und Juden, Widerstandskämpfer, Angehörige der Roma-Volksgruppe und Opfer von Euthanasie. Der Standort des Denkmals heißt nun „Platz der Erinnerung“.

Die Idee zum „Platz der Erinnerung“ hatte NEOS-Gemeinderat Eduard Posch. Seinen Antrag auf Errichtung eines Denkmals für die NS-Opfer aus Pinkafeld nahm der Gemeinderat im Juni 2018 ohne Gegenstimme an. Das Denkmal ist eine Arbeit des bildenden Künstlers Gottfried Reszner. Er wählte eine Kombination aus Stein und Glas. Neben dem Denkmal stehen Tafeln mit den Namen von 33 ermordeten Menschen.

Denkmal für NS-Opfer in Pinkafeld
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Der bildende Künstler Gottfried Reszner hat das Denkmal entworfen

Der Museumsverein recherchierte die Biografien der Opfer, unter anderem von neun Widerstandskämpfern und von 15 Jüdinnen und Juden. „Besonders schwierig war es, die Geschichte der jüdisch Verfolgten zu recherchieren. Es kann sein, dass hier noch neue Namen auftauchen werden. Das Denkmal ist so ausgelegt, dass wenn neue Namen auftauchen, das Denkmal erweitert werden kann“, so Heinz Bundschuh vom Museumsverein.

„Höchst notwendige Verneigung vor den Opfern“

In seiner Festansprache sagte der Historiker Gerhard Baumgartner, dass das Denkmal mehr als eine höchst notwendige Verneigung vor den Opfern sei: „Dieses Denkmal braucht es auch, weil es ein öffentliches Zeichen und eine öffentliche Positionierung gegen den Nationalsozialismus darstellt. Das ist deswegen notwendig, weil der Nationalsozialismus direkt aus unserer Mitte kam“, so Baumgartner.

Gerhard Baumgartner, wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes:
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Gerhard Baumgartner, wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands

„Der Nationalsozialismus ist schuld daran, dass hier 33 Menschen in Pinkafeld ums Leben gekommen sind. Jetzt werden vielleicht junge Leute sagen: Das war einmal, so etwas geht heute eh nicht mehr. Wo steht das? Vielleicht kommt morgen jemand, der sagt, alle Blonde gehören weg“, sagte Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ). Im nächsten Jahr wird in Pinkafeld ein Symposium mit namhaften Historikern stattfinden.