Parteichef Heinz-Christian Strache (Team HC Strache)
APA/Georg Hochmuth
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Politik

Material gegen Strache auch ÖVP angeboten

Zwei Hintermänner der Ibiza-Affäre haben laut „Kronen Zeitung“ schon 2015 versucht, belastendes Material gegen Ex-FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache in Umlauf zu bringen. Auch dem Direktor der Politischen Akademie der ÖVP, Dietmar Halper, soll das Material angeboten worden sein.

Das Ibiza-Video, dessen Veröffentlichung im Mai 2019 ein politisches Erdbeben auslöste, wurde 2017 gedreht. Laut „Kronen Zeitung“ hatte ein Leibwächter Straches schon zwei Jahre vorher belastendes Material gegen den damaligen FPÖ-Chef gesammelt: Eine Haarprobe sollte belegen, dass Strache gekokst habe. Fotos von einer Sporttasche mit Geldbündeln sollten belegen, dass er Schwarzgeld kassiert habe. Über einen Rechtsanwalt wurde versucht, das Material zu verkaufen.

Halper: Habe kein Geld angeboten

Unter anderem wurde es auch Dietmar Halper angeboten. Er ist seit 2008 Direktor der Politischen Akademie der ÖVP. Davor war er ÖVP-Landesgeschäftsführer im Burgenland. Halper und ein ihn begleitender Anwalt hätten bis zu 70.000 Euro für das Material angeboten, schrieb die „Kronen Zeitung“ aus einem Protokoll eines der Hintermänner zitierend.

Dietmar Halper weist diese Darstellung entschieden zurück. Es habe einen Termin gegeben, bei dem diverses Material angeboten worden sei. Er habe aber kein Interesse an dem Material gehabt, es habe daher auch keine Folgetermine gegeben, so Halper. Selbstverständlich habe er auch kein Geld dafür angeboten. Halper betonte auch, dass das Material allen Parteien angeboten worden sei. Laut „Kronen Zeitung“ verlief die Sache im Sand, offenbar hatte niemand den geforderten Kaufpreis zahlen wollen.