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Coronavirus

Nachfrage-Rückgang bei Nachhilfe

Trotz Wissenslücken und Verständnisproblemen der Schülerinnen und Schüler, durch die Coronavirus-bedingte Ausnahmesituation im vergangenen Schuljahr, ist die Nachfrage bei den Nachhilfeinstituten nicht gestiegen. Viele Unternehmen beklagen einen deutlichen Rückgang, vermuten allerdings, dass spätestens im Herbst der Bedarf wieder steigen wird.

Im vergangenen Schuljahr war der Unterricht nur eingeschränkt möglich. Dadurch sind Wissenslücken bei den Schülerinnen und Schülern entstanden – der Nachholbedarf ist bei vielen enorm.

Institute verzeichnen Verluste

Dennoch ist die Nachfrage nach Nachhilfe seit den Coronavirus-Maßnahmen gesunken. Nachhilfe-Institute wie die Schülerhilfe in Neusiedl verzeichnen Verluste. „Die Nachfrage ist sehr zurückgegangen. Es ist teilweise so, dass die Eltern kein Geld haben. Sie warten bis die Schule anfängt. Ich hoffe, es wird wieder mehr“, so Eva Danita von der Schülerhilfe Neusiedl am See. Die Auslastung der Neusiedler Schülerhilfe liegt im Vergleich zum Vorjahr bei nur 30 Prozent. Erklärbar sei das hauptsächlich durch den Wegfall von vielen Nachprüfungen. „Im Sommer ist das Problem, dass es keine Nachprüfungen gibt. Wenn man nur einen Fünfer hat, steigt man automatisch auf und diese Schüler fallen aus“, so Danita.

Nachhilfelehrerin und Schülerin beim Üben
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Die Nachhilfeinstitute rechnen mit einem erhöhten Bedarf im Herbst

„Stunde der Wahrheit“ im Herbst

Mit ähnlichen Problemen kämpft Andreas Mayer, Inhaber des LernQuadrats in Mattersburg. Auch er klagt über einen ruhigen Sommer. „Die Schüler, die vor dem Lockdown gekommen sind, haben brav weitergemacht und weitergelernt. Schüler, die dann im Mai oder Juni Hilfe gebraucht hätten, die sind dann ausgeblieben“, so Mayer.

Die Stunde der Wahrheit wird im Herbst erwartet. Die Nachhilfeinstitute erhoffen sich ab September einen deutlichen Anstieg – nach den ersten Schularbeiten. „Der Zeitpunkt wird spätestens Ende September sein, da heuer die Zeit zwischen dem Ende der Schulferien und der nächsten Herbstferien sehr kurz ist. In dieser Zeit wird sicher eine Schularbeit stattfinden und dann kommt das große Erwachen“, sagt Mayer. Wie groß die Wissenslücken bei Burgenlands Schülerinnen und Schülern sind, wird sich also im Herbst zeigen.