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Chronik

Grenzüberwachung mit Drohnen

Das Thema der illegalen Migration an den Grenzen Österreichs ist zuletzt in den Hintergrund geraten. Doch dieses Problem beschäftigt ganz Europa weiterhin. Um besonders gegen die Schlepperkriminalität effizienter vorzugehen, startet demnächst ein Testprojekt an der Grenze zu Ungarn und Slowenien mit Drohnen. Die Grenzpolizei soll von der Luft aus unterstützt werden.

Am Mittwoch wurde das Projekt bei einer Pressekonferenz in Nickelsdorf vorgestellt. Drohnen sollen von der Luft aus illegale Migranten beobachten. Aufgrund der Aufnahmen sollen dann Polizisten die Fährte aufnehmen und so die Personen stoppen. Die Drohnen sollen zukünftig an der Grenze eingesetzt werden, so der Plan von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).

Für die Präsentation des Projekts ist der Minister am Mittwoch extra nach Nickelsdorf an die Grenze gereist. „Die Drohnen sind eine wertvolle Ergänzung zur Hubschrauberüberwachung, sind kosteneffizienter und sind vor allem sehr flexibel einsetzbar“, so Nehammer.

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Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) möchte Drohnen künftig an der Grenze einsetzen

Wärmebildkamera entdeckt Personen

Die Drohen können mehr als 1.000 Meter vom überwachten Objekt entfernt sein. Es können zum Beispiel auch die Oberseiten von Lkws kontrolliert werden: Die Wärmebildkamera der Drohnen erkennt Konturen von Menschen, die sich unter einer Plane verstecken.

„Die Drohnenqualität nimmt ständig zu. Wir haben jetzt gerade auch ein Drohnenversuchsprogramm laufen – bis zum Ende des Jahres – wo wir unterschiedliche Typen auf ihre Leistungsfähigkeit testen, um schnell illegale Migration zu identifizieren, aber auch vor allem, um die Schlepper zu erwischen“, sagte Nehammer.

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Unterschiedliche Drohnen werden derzeit getestet

Testbetrieb ab Ende August

Der Testbetrieb mit den Drohnen beginnt Ende August und läuft vorerst bis Ende des Jahres. Eingesetzt werden die Drohnen vorerst an den Grenzen zu Ungarn und Slowenien. „Umso höher der Kontrolldruck wird, umso mehr wird klar, dass es keinen Sinn macht, sich auf den Weg zu machen – umso weniger Menschenleben sind in Zukunft auch gefährdet, wenn sie ihre gefährliche Reise nicht antreten“, sagte Innenminister Nehammer. Insgesamt 40 Drohnen und 90 sogenannte Operatoren werden bei dem Pilotprojekt im Einsatz sein.