Pappelstadion in Mattersburg, Stadion des SV Mattersburg, SVM
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Was wird jetzt aus den SVM-Spielern?

Der Skandal und das Aus der Commerzialbank Mattersburg haben bekanntlich auch den SV Mattersburg in den Konkurs gestürzt. Der Spielbetrieb ist eingestellt. Doch was wird aus den vielen Spielern? Betroffen ist nicht nur die Profimannschaft.

Einige ehemalige Spieler seien derzeit noch in Verbindung – per Whats-App, bestätigte Philipp Erhardt gegenüber dem ORF Burgenland. Dabei gehe es unter anderem auch um rechtliche Fragen. Erhardt selbst hat schon einen neuen Verein. Er wird künftig in der 3. Deutschen Bundesliga bei Türkgücü München spielen. Für ihn heißt es in Zukunft also Münchner Olympiastadion, statt Mattersburger Pappelstadion – mehr dazu in Erhardt von SV Mattersburg in 3. deutsche Liga.

Viele Spieler haben noch aufrechte Verträge

Auch andere sind bereits weg, Andreas Kuen ist etwa bei Sturm Graz, Kuster in Karlsruhe – mehr dazu in Mattersburg-Goalie Kuster wechselt nach Deutschland – Patrick Bürger bei Lafnitz, Kvasina in Belgien Thorsten Mahrer in Klagenfurt – fast alles Spieler, deren Vertrag bereits ausgelaufen ist, bei manchen läuft er aber noch.

Der auf Sportrecht spezialisierte Rechtsanwalt Wolfgang Rebernig sieht darin aber kein Problem. Man müsse hier unterscheiden, ob ein Spieler bereits einen Austritt aus der Sportverein Profisport GmbH erklärt hat, bei der er unter Vertrag sei. Wenn das nicht der Fall sei, dann seien sie nach wie vor Dienstnehmer dieses Unternehmens, da dieses noch nicht in Konkurs sei. In Konkurs sei derzeit nur der SV Mattersburg als hundertprozentiger Gesellschafter dieser Gesellschaft. Wenn sie das erklärt haben, seien die Spieler dann auch vertragslos, im Sinne von aufgelöst, und seien damit berechtigt jederzeit zu einem anderen Verein zu wechseln, sagte Rebernig.

Situation der Amateurspieler unterschiedlich

Kapitän Alois Höller, dessen Vertrag noch aufrecht ist, will weiter im Profibereich spielen, sucht aber derzeit noch und wartet auf Angebote. Er hat sich als Lehrer ein Jahr lang reduzieren lassen. Anders die Situation bei den Amateurspielern der Mattersburger Regionalliga-Mannschaft. Jene Spieler, die keinen Vertrag haben, könnten theoretisch auch wechseln, allerdings wäre hierzu eine verbandsrechtliche Möglichkeit notwendig, damit sie zu einem Drittverein wechseln könnten und auch eine Spielberechtigung erhalten könnten. Denn derzeit sei noch keine Transferzeit – die habe am 15.7.2020 geendet, so der Sportrechtsexperte.

Am Dienstagvormittag haben sich die Verbandsspitzen und der Masseverwalter getroffen, um die weitere Vorgangsweise in Sachen Amateurspieler zu besprechen, hieß es auf ORF-Nachfrage seitens des Burgenländischen Fußballverbandes BFV. Offen ist auch die Frage, wie es für die Akademiespieler, die großteils auch beim SV Mattersburg gemeldet waren, weiter geht.