Direkt im Segelhafen beim Strandbad Rust fallen die alles andere als tief im Wasser liegenden Boote schnell auf. Der Wasserstand beträgt niedrige 115,21 Meter über Adria. Zwischen fünf und 20 Millimeter Wasser mehr haben die Regenfälle in der ersten Augustwoche gebracht. Das sei im langjährigen Schnitt sehr wenig, aber nicht der historische Tiefstand für den August, sagte Christian Sailer, Leiter der „Task Force Neusiedler See“.
Ziel sei es daher weiterhin, Wasser von außen in den See zu leiten. „Der erste Schritt, der in der Taskforce gesetzt wurde, war, die Wasserqualität der Mosoni-Donau zu testen – das ist das Gerinne, von wo das Wasser von ungarischer Seite her zugeleitet werden soll. Es soll festgestellt werden, ob sich das Wasser für eine Dotation des Sees und eine Grundwasseranreicherung im Bereich des Seewinkels eignet“, so Sailer.

Zuleitung frühestens in fünf Jahren
Ergebnisse sollen in zwei Monaten vorliegen. Der erste zugeleitete Tropfen Wasser würde frühestens in fünf Jahren fließen. Zu den Bedenken des WWF und der Grünen, dass eine Zuleitung von außen das Ökosystem des Sees gefährdet, meinte Sailer, dass man davon ausgehe, dass es sich nicht negativ auswirken würde.
„Das Gefährliche dabei ist immer, dass auch eine Entlastung gleichzeitig stattfindet. Also, dass man Wasser zuführt – und dann wegen eines hohen Wasserstandes, aufgrund von Niederschlägen, eben wieder eine Abfuhr durch eine Entlastungsanlage durchführen muss. Das ist nicht unser Ziel. Das soll auch nicht passieren“, sagte Sailer.

Schilfgürtel wirkt sich auch negativ aus
Ein Problem sei aber der wachsende Schilfgürtel, der sich negativ auf den Wasserstand auswirke. Auch hier laufe derzeit eine länderübergreifende Studie mit Ungarn über ein gemeinsames Schilfmanagement. Die Ergebnisse dieser Studie sollen Ende des Jahres vorliegen.