Seeadler im Flug
Justine Pickett / papiliophotos.com
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Tiere

Seeadler-Population nimmt zu

Bis vor 20 Jahren galt der Seeadler, Österreichs charakteristisches Wappentier, in Österreich als ausgerottet. Durch intensive Schutzbemühungen ist es aber in den vergangenen zwei Jahrzehnten gelungen die Population wieder kontinuierlich zu steigern. Laut WWF Österreich ist man auch mit der heurigen Brutsaison durchaus zufrieden.

Die Zahlen machen deutlich, wie selten der Seeadler in Österreich ist – nur 35 Adlerpaare bringen heuer 33 Jungvögel zum Ausfliegen. Zu den wichtigsten Brutgebieten zählt, neben Niederösterreich und der Steiermark, auch das Burgenland. „Im Nordburgenland haben wir heuer drei brütende Paare gehabt, wobei es noch ein viertes gibt, das vielleicht noch da ist. Das war zumindest voriges Jahr so. Also wir haben drei bis vier Paare im Nordburgenland und eines im Südburgenland. Dann gibt es ein Paar, das eher auf der steirischen Seite ist, aber eher in der Grenzregion lebt“, so WWF-Greifvogel-Experte Christian Pichler.

Esterhazy-Kooperation mit WWF
ORF
Seeadler werden mit Sender ausgestattet

Seeadler werden mit Sender verfolgt

Um das Verhalten der Vögel und auch die Bedrohungsfaktoren noch besser erforschen zu können, verfolgt der WWF in Kooperation mit dem Nationalpark Donau-Auen und den Esterhazy Betrieben ein gemeinsames Projekt – mehr dazu in Esterhazy und WWF: Schutz der Seeadler. „Wir statten jedes Jahr ein paar einzelne Seeadler-Jungvögel mit Bändern aus. Diese Seeadler tragen eine Art kleinen Rucksack mit einem Sender und dieser Sender liefert dann seine Position und damit kann man wirklich das Zugverhalten und das Flugverhalten des Seeadlers ganz genau nachvollziehen“, so Pichler.

Unfälle mit Windkraftanlagen häufen sich

Mit einer Spannweite von bis zu zweieinhalb Metern hat der Seeadler kaum natürliche Feinde. Einzig der Mensch macht ihm immer wieder Probleme – erst durch intensive Bejagung, dann durch Vergiftung. In den vergangenen Jahren ist es aber auch vermehrt zu Unfällen mit Windkraftanlagen gekommen, so WWF-Experte Pichler. „Man glaubt immer nur, dass sich die Windkraftanlagen langsam drehen, aber in Wirklichkeit drehen sich die sehr, sehr schnell. Bis zu 200 bis 300 km/h sind die Rotorblätter außen schnell. Das kann ein großer Vogel, wie der Seeadler, oft nicht wahrnehmen.“ Es brauche daher bessere Standortanalysen und auch eine konsequente Weiterführung der Schutzmaßnahmen in Österreich und den Nachbarstaaten.