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Eingliederung: Wasserleitungsverbände bereit aber skeptisch

Burgenlands Wasser- und Abwasserverbände sollen in die Energie Burgenland eingegliedert werden, so Landeshauptmann Doskozil im ORF-Burgenland-Sommergespräch. Mit den Verbänden selbst habe es noch keine Gespräche gegeben. Wie ein Rundruf des ORF Burgenland ergeben hat, zeigen sich die Verbände bereit für eine Veränderung, teilweise aber skeptisch.

Die Energie Burgenland als neue Dachgesellschaft für Wasser- und Abwasserverbände – so könne man strukturell viel Geld sparen, meinte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) im Burgenland-heute-Sommergespräch mit Chefredakteur Walter Schneeberger – mehr dazu in Doskozil: Verbände zur Energie Burgenland.

Gespräche mit den Verbänden habe das Land noch nicht geführt, wie das Büro des Landeshauptmanns bestätigte, man sei hier erst am Anfang. Es hätte aber erste Gespräche mit Gemeindevertretern gegeben, konkret mit dem ÖVP-nahen Gemeindebund und dem SPÖ-nahen Gemeindevertreterverband.

Hans Peter Doskozil im ORF-Burgenland-Sommerinterview mit Chefredakteur Walter Schneeberger
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Im ORF-Burgenland-Sommerinterview sprach Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) von der Idee, die Verbände in die Energie Burgenland einzugliedern

Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland

  • 1956 gegründet
  • Obmann: Gerhard Zapfl, Bgm. Nickelsdorf
  • versorgt 66 Gemeinden, bzw. rund 160.000 Menschen

Zu Gesprächen bereit

Die Wasserleitungsverbände selbst zeigen grundsätzliche Bereitschaft, wenn auch zum Teil verhalten, so etwa der Obmann des größten Verbandes im Burgenland, Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland, Gerhard Zapfl: „Grundsätzlich ist es nicht unsere Intention eingegliedert zu werden, wir verschließen uns aber Gesprächen selbstverständlich nicht.“ Wenn eine Eingliederung zum Vorteil für Gemeinden und Bürger wäre, dann sei man gerne dabei, so Zapfl. Ähnlich der Wasserverband Mittleres Burgenland – Obmann Friedrich Kreisits meinte, hier würden Strukturen zerstört, die über Jahrzehnte gewachsen seien – aber auch er werde sich Gesprächen nicht verschließen.

Verbesserungen erhofft: Investitionen stehen an

Offen für Veränderungen zeigte sich unterdessen der Wasserverband Unteres Lafnitztal – Obmann Franz Kazinota meinte: „Wenn eine Eingliederung Verbesserungen bringe, dann gerne.“ Ein Befürworter einer Eingliederung ist der Obmann des Wasserverbandes Thermenland Heinz Peter Krammer, weil etwa große Investitionen leichter und rascher zu bewältigen wären – und ein millionenschwerer Ausbau der Abwasseranlage in den nächsten Jahren anstehen würde, so Krammer.

Wie die Eingliederung der zehn Wasser- und 17 Abwasserverbände rechtlich überhaupt machbar wäre, lässt das Land derzeit prüfen – konkrete Vorschläge und Gespräche wird es vermutlich aber nicht vor Jahresende geben, hieß es aus dem Büro des Landeshauptmannes.