Pappelstadion SV Mattersburg
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Sport

Wie geht es beim SV Mattersburg weiter?

Seit Mittwochabend ist der SV Mattersburg Geschichte. Seit der Mitgliederversammlung steht fest, dass der Verein eines der größten Opfer des Commerzialbank-Skandals ist. Mit der Insolvenz des Hauptsponsors fehlt auch das Geld für den weiteren Spielbetrieb.

Die Aussagen der beiden Langzeit-Mitglieder Gerhard Hermann und Karl Strobl spiegelten die Stimmung bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend wider. Es sei ganz traurig und die Enttäuschung sei riesengroß, weil man eigentlich nicht damit gerechnet hat, dass es so weit kommen wird, hieß es – mehr dazu in SV Mattersburg stellt Spielbetrieb ein.

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Die Spielstätte wird künftig leer bleiben

Bankenskandal schreckte wohl auch Investoren ab

In den Wochen seit Bekanntwerden des Commerzialbank-Skandals hat eine kleine Gruppe Funktionäre versucht, den Verein noch zu retten – allerdings vergeblich. Die finanziellen Unsicherheiten seien einfach zu groß gewesen und hätten am Ende wohl auch mögliche Investoren abgeschreckt, sagte Interims-Präsident Hans Georg Deischler. „Es wird kein Interessent, Investor oder Gönner einsteigen, wenn hier Geld verbrannt wird, weil man nicht weiß, welche Forderungen auf den Klub zukommen“, so Deischler.

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Wie es mit dem Pappelstadion weitergeht, ist unklar

Spieler können ablösefrei wechseln

Ebenfalls in den Prozess involviert war Ex-Trainer Franz Ponweiser. „Natürlich ist jeder enttäuscht, vor allem nach dieser Runde, in der wir den Abstieg verhindert haben. Da waren wir total in Euphorie und man hat gesehen was da entstanden ist und wie wir rosig in die Zukunft schauen können. Leider ist das jetzt alles zu Ende gegangen“, sagte Ponweiser. Die Spieler des SV Mattersburg können nun ablösefrei zu anderen Vereinen wechseln. Einige haben das auch schon getan, wie etwa Markus Kuster, Philipp Erhardt oder Patrick Salomon.

Hoffnung für Fußballakademie

Die Fußballakademie in Mattersburg gehörte nur zu 35 Prozent dem SV Mattersburg. Hier könnte der Spielbetrieb fortgeführt werden, da die Akademie auch vom Land gefördert wird. Das Lande habe bereits versprochen, dass der Betrieb aufrechterhalten wird. Die wichtige Botschaft sei, dass es kein Fragezeichen gebe, ob die Akademie im September noch existiert, sagte Mattersburgs Bürgermeisterin Ingrid Salamon (SPÖ). Es werde sie geben, die Kinder könnten die Schule besuchen.

Fraglich ist noch, was mit dem Pappelstadion passiert. Dieses ist nämlich im Besitz der Gemeinde. Man habe einen Pachtvertrag mit dem SVM und müsse nun einmal warten, wie das weitergehe mit dem Konkurs, so Salamon. Man gehe aber davon aus, dass die Jugendlichen, wenn das alles abgeschlossen sei, wieder im Stadion trainieren und auch spielen könnten, so die Bürgermeisterin.