Hans Peter Doskozil
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Politik

Doskozil: „Quelle von Gerüchten gefunden “

Die SPÖ stimmt einem – von der ÖVP Burgenland angedrohten – Untersuchungsausschuss zur Commerzialbank Mattersburg „jederzeit“ zu. Das sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am Dienstag in der ZiB2. Zudem habe Doskozil „überhaupt kein Problem“, seine Telefonprotokolle offenzulegen. Gefunden habe man die Quelle von Gerüchten, die vor der Schließung kursierten.

Die Opposition will die Telefonprotokolle Doskozils und seines Teams für den 13. und 14. Juli sehen – weil die Frage der Vorinformation etwa der Regionalmanagement Burgenland (RMB) im Raum steht. Gesperrt wurde die Bank am späten Abend des 14. Juli.

Der Landeshauptmann bekräftigte, dass er erst am 14. Juli von der Finanzmarktaufsicht (FMA) von der bevorstehenden Schließung informiert worden sei – und zwar vor 18.45 Uhr. Danach habe er die Mitglieder der Landesregierung informiert. Zuvor waren ihm, wie er durchblicken ließ, nur unverifizierte Gerüchte zu Ohren gekommen – mehr dazu in Doskozil will U-Ausschuss zustimmen.

Doskozil zur Commerzialbank-Pleite

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) nimmt unter anderem zu den Vorwürfen Stellung, der Geschäftsführer der landeseigenen Regionalmanagement Burgenland habe zwei Stunden vor der Insolvenz der Commerzialbank noch 1,4 Millionen Euro abziehen wollen.

Frau von Pucher habe informiert

Die Quelle dieser Gerüchte, „die im ganzen Bezirk Mattersburg gelaufen sind“, habe man mittlerweile ausfindig gemacht: Die Frau des gefallenen Bankchefs Martin Pucher habe die Bezirkshauptfrau von Eisenstadt-Umgebung telefonisch informiert, dass es eine Schieflage der Bank beziehungsweise Selbstanzeige ihres Ehemannes gebe. Auch anderen persönlich Bekannten habe sie darüber Bescheid gegeben – damit diese nicht womöglich erst aus der Presse davon erfahren.

Dass der Geschäftsführer der Regionalmanagement Burgenland noch versucht habe, mit einer rechtzeitigen Abhebung Steuergeld in Sicherheit zu bringen, „werfe ich ihm nicht vor“, bekräftigte Doskozil. Ebenso bekräftigte er, dass es „im Nachhinein eine schiefe Optik“ ergebe, wenn das Land mit der Kanzlei TPA dieselbe Kanzlei mit der Prüfung der Bankgenossenschaft beauftragt habe wie die Bank selbst.

Horvath: „Hatte Info nicht von Landesregierung“

Der Chef der RMB GmbH Harald Horvath erklärte zu seinem Abhebeversuch gegenüber der Zeit im Bild: „Ich habe im Interesse der Gesellschaft gehandelt. Ich sehe es als Rettungsversuch, um Steuergeld zu sichern. Die Information habe ich aber nicht von der Landesregierung oder vom Landeshauptmann bekommen.“