In Breitenbrunn wurde unmittelbar neben der stark befahrenen B50 eine Wildblumenwiese angelegt. Ist die Artenvielfalt groß, steige auch die Lebensqualität, sagte Umweltschutzlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Es sei wichtig gewesen, den Schwerpunkt des Projekts auf Bienen und Insekten zu legen. In Österreich gebe es fast 700 Arten von Wildbienen und jede von ihnen trage zur Artenvielfalt und zur Aufrechterhaltung des Ökosystems bei.
„Wertvolle Verbindungsstreifen“
Marlene Hrabanek-Bunyai vom Verein „Unser Dorf“ hofft, dass in vielen Gemeinden schon bald Wildblumenwiesen entlang von Verkehrsflächen entstehen. Das seien wertvolle Verbindungsstreifen der Insektenpopulationen, die auch zum genetischen Austausch zwischen den unterschiedlichen Wildbienenvölkern beitragen würden.
Ist die Wiese einmal angelegt, seien keine Arbeiten mehr notwendig, sagte der Bürgermeister von Breitenbrunn Helmut Hareter (SPÖ). Im vergangenen Jahr habe man Natursamen ausgestreut. Die Blumenwiese sei dann ohne Gießen und ohne weitere Zusatzarbeiten entstanden, wie sie jetzt sei.
Regionales Saatgut wichtig
Die Ökologin Brigitte Gerger vom Verein Wieseninitiative bietet Interessierten Hilfe bei der Projektumsetzung an. Es sei wichtig, dass man regionales Saatgut verwende und nicht Saatgut aus dem Baumarkt oder aus anderen Regionen Österreichs anbaue. Denn sehr viele Insekten seien genau auf dieses regionale Saatgut angewiesen. Das Projekt „Burgenland BeeFit“ soll in möglichst vielen Gemeinden umgesetzt werden. Informationen bieten die Vereine „Wieseninitiative“ und „Unser Dorf“.
Für Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität erhalten die Gemeinden die Auszeichnung „BeeFit“. Durch „aktive Informationsarbeit sowie bewusste Öffentlichkeitsarbeit“ sollen die Gemeinden und die Bewohner „für das Thema Artenvielfalt, Wildbienen, Insekten, Lebensräume“ sensibilisiert werden, sagte Eisenkopf. Ziel sei eine zentrale Wissensplattform, die als Netzwerk zwischen Kommunen, Vereinen, Bevölkerung, Naturschutz und bestehenden Initiativen agiere. Für die Auszeichnung zur „BeeFit“-Gemeinde müssen die Kommunen 28 von 72 Maßnahmen, die teilweise frei wählbar und teilweise verpflichtend sind, erfüllen.