Im Juli steht Shu-Chen Chang jeden Tag in ihrem Taglilienfeld am Ortsrand von Rotenturm (Bezirk Oberwart), denn es ist Erntezeit. Die Blüten der Taglilien öffnen sich nur für einen Tag, nämlich wenn die Sonne aufgeht. Mit der Dämmerungen sind sie auch schon wieder verwelkt. Dafür bekommen die aus Asien importierten Gewächse bis Mitte Juli jeden Tag neue Knospen und die erntet Shu-Chen Chang. Die Erntezeit im Juli dauert ungefähr zwei bis drei Wochen.
Süß-saure Delikatesse
In ihrer alten Heimat Taiwan sind die getrockneten Blütenknospen eine Spezialität. Hier in Österreich – wo die Leute Essiggurkerl lieben – dachte sich Shu-chen Chang, könnte man aus den Taglilien eine süß-saure Delikatesse machen. Wie das grazile Goldnadelgemüse – so nennt man die Knospen in China – kunstvoll angeordnet ins Glas kommt, will Shu Chen Chang genauso wenig verraten, wie das Rezept ihrer Marinade.
Taiwan trifft Südburgenland
Taglilien für die Nerven
Lange bevor Shu-Chen Chang einen eigenen Geschmack für Taglilien in Rotenturm kreierte, wurde schon ihr Tofu von Feinschmeckern gelobt. Wer bei ihr zu Gast ist, erfährt kleine Geheimnisse aus der Chinesischen Medizin. Soviel sei verraten: Taglilien schmecken nicht nur gut, sie tun auch unseren Nerven gut.