Im Ortszentrum von Jois wollte ein Investor einen dreistöckigen Wohnblock errichten und das ist kein Einzelfall. Immer wieder wollen Spekulanten Baugründe in der Seegemeinde erwerben, so Bürgermeister Hannes Steurer (ÖVP). Deshalb hat der Gemeinderat einstimmig einen Baustopp beschlossen, so Steurer: „Wir wollen ein Ortskonzept erstellen. Das heißt, neue Baurichtlinien über die ganze Ortschaft legen, damit wir das in Zukunft geregelter haben. Das heißt nicht, dass man momentan nichts bauen darf – normale Wohnbauten, Wirtschaftsgebäude, Fremdenzimmer sind kein Problem, aber keine großen Projekte“, so Steurer.
Grundstückspreise sollen für Joiser finanzierbar bleiben
Durch diesen Baustopp soll garantiert werden, dass die Grundstückspreise für die Joiserinnen und Joiser finanzierbar bleiben hofft Vizebügermeister Alfred Dobler (SPÖ): „Bei uns hat sich der Flächenpreis in den letzten Jahren fast verdreifacht. Vor 15 Jahren hat der Bauplatz noch 90 Euro pro Quadratmeter gekostet, jetzt liegen wir bei Preisen von 270 Euro pro Quadratmeter. Darum sind wir auch mit dieser Entscheidung mitgegangen. Für uns war nur wichtig, dass es für den normalen Joiser Bürger, der jetzt bauen will und sich eine Lebensgrundlage schaffen will, nicht verteuert wird.“
Baustopp für zwei Jahre
Für Helmut Altenburger (Bürgerliste Jois) ist es wichtig, dass Jois auch für kommende Generationen eine lebenswerte Gemeinde bleibt. „Wir waren immer schon dagegen, dass so viel gebaut wird und jetzt haben wir diesen Entschluss gefasst. Wir waren immer der Meinung, dass Jois ein natürliches Dorf am Neusiedler See bleiben soll. Das viele Verbauen ist wirklich nicht schön“, so Altenburger. Der Baustopp wurde nun für zwei Jahre verhängt. Bis dahin sollen die neuen Baurichtlinien fertig sein.