In den vergangenen Monaten ist die Zahl der Aufträge um bis zu ein Drittel zurückgegangen, knapp die Hälfte der Betriebe hat das Kurzarbeitmodell in Anspruch genommen. Ende Mai wurde mit dem Oberwarter Bauunternehmer Gerald Guttmann ein neuer Spartenobmann gewählt. Guttmann möchte den Blick nach vorne richten.
Was die Wirtschaft jetzt braucht, ist Zuversicht, so Guttmann. „Wir wollen Optimismus. Wir brauchen Investitionen seitens des Landes und der Kommunen, seitens der Privaten – und dann werden wir unseren Job 100 prozentig machen“, so der Spartenobmann.
Gute Auftragslage beim Bau
Die Auftragslage sei zum Teil weiterhin gut, etwa im Bau. Mit den Maßnahmen der Politik ist man zufrieden, sagte Anton Putz, Innungsmeister der Bauhilfsgewerbe. „Wir erwarten uns positive Signale vom neu ausverhandelten Handwerkerbonus durch das Land Burgenland. Das ist sehr positiv und ich glaube, dass das ein guter Impuls ist – auch diese Investitionsprämien, die der Bund in Aussicht gestellt hat, da erwarten wir uns auch einiges davon“, so Putz.
Problem Fachkräftemangel
Weiterhin ein Problem ist der Fachkräftemangel. Auch die Suche nach Lehrlingen gestaltet sich weiterhin schwierig, so Andreas Wirth, Innungsmeister der Elektro-, Gebäude- und Kommunikationstechniker. „Bei unserer Situation derzeit, wenn wir uns die Lehrlingszahlen anschauen: die gehen immer runter, wenn man da nicht bald etwas unternimmt, dann werden wir bald keine Leute mehr haben“, so Wirth.
In Punkto Coronavirus sei es wichtig, eine zweite Welle zu verhindern. „"Ich bin überzeugt davon, dass es zu dieser großen Welle nicht mehr kommt und wir werden uns einen zweiten Shutdown auch nicht mehr leisten können“, meinte Spartenobmann Guttmann. Mehr als 11.000 Betriebe sind im Burgenland in der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer organisiert.