ÖBB Bahnhof Bruckneudorf
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Verkehr

Bruckneudorf: Debatte um ÖBB-Standort

Die ÖBB planen Umstrukturierungen bei ihren Infrastruktur-Standorten. Ein solcher Standort, ein Anlagen-Service-Center, befindet sich in Bruckneudorf (Bezirk Neusiedl am See). Dieser Standort wird mit einem weiteren Standort zusammengelegt. Die SPÖ Burgenland befürchtet eine Schließung. Die ÖBB dementieren eine Schließung.

Die Mitarbeiter der Anlagen Service Center der ÖBB führen Inspektionen und Instandshaltungsarbeiten durch – etwa an Schienen und Oberleitungen. 26 Standorte gibt es in ganz Österreich – zumindest einen pro Bundesland. Am burgenländischen Standort in Bruckneudorf arbeiten derzeit rund 85 Mitarbeiter. Diese Jobs seien laut Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ), gefährdet. Er befürchte eine Schließung des Anlagen Service Centers Bruckneudorf.

Dorner: Jobs seien gefährdet

„Natürlich wird man jetzt von Seiten der ÖBB oder von anderen Kolleginnen und Kollegen hören, das wird nicht so sein. Es werden Synergien gefunden werden. Letzen Endes ist es aber Fakt, dass wenn schon Personal abgezogen wird und hier über Standortzusammenlegungen gesprochen wird, ist das ein klares Zeichen, ein klares Signal für mich, dass hier in Vorbereitung diese Schließung schon länger geplant ist“, so Dorner.

Kilian Brandstätter, Robert Hergovich, Heirich Dorner, Maximilian Köllner, SPÖ
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Landtagsabgeordneter Kilian Brandstätter, SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich, Landesrat Heinrich Dorner und Nationalratsabgeordneter Maximilian Köllner

ÖBB: Keine Schließung, keine Auswirkungen auf Mitarbeiter

Das stimme nicht, konterte die ÖBB. Es werde keine Schließung geben, sondern eine organisatorische Zusammenlegung mit dem Standort am Wiener Zentralverschiebebahnhof. „Das heißt aber nichts anderes, als das es dafür einen Leiter für zwei Standorte gibt, wo es bisher zwei Leiter gegeben hat. Also es muss kein Mitarbeiter wechseln, es kann jeder dort weiterhin arbeiten wo er bis jetzt war. Es wird keiner gehen. Das einzige ist eine organisatorische Änderung, die aber auf die Mitarbeiter oder auf den Stützpunkt selbst keine Auswirkungen hat“, so ÖBB-Sprecher Christopher Seif.

Betriebsrat gegen Zentralisierung

Beim Zentralbetriebsrat stößt die Zusammenlegung auf Ablehnung: „Man soll nicht zentralisieren. Wir haben gekämpft, dass wir nicht zentralisieren, sondern dezentralisieren – und das ist uns immer gelungen und ist immer besser gewesen“, so Walter Zechmeister vom ÖBB-Zentralbetriebsrat.

Die SPÖ tritt weiter gegen eine mögliche Standortschließung auf und kündigt am Donnerstag einen Entschließungsantrag im Landtag und eine parlamentarische Anfrage an Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) an.

Grüne: Keine Schließung, kein Jobverlust

Von den Grünen Burgenland heißt es am Donnerstag in einer Aussendung, dass es keine Schließung und keinen Jobverlust am Standort Bruckneudorf geben werde. „Mit den Attacken gegen Ministerin Gewessler und die Grünen will die SPÖ von ihren eigenen Versäumnissen im Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Burgenland ablenken“, so die Landessprecherin der Grünen Regina Petrik.