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Bildung

FH Eisenstadt: ÖH sieht falsches Signal

Nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass die Stadt Eisenstadt plant, den Fördervertrag mit der Fachhochschule (FH) Eisenstadt zu kündigen, gingen am Mittwoch zwischen SPÖ und ÖVP die Wogen hoch. Am Donnerstag meldete sich auch der ÖH-Vorsitzende zu Wort – er sieht ein falsches Signal in der Kündigung.

Die Stadt Eisenstadt begründete die Kündigung des Fördervertrags am Dienstag mit der finanziellen Situation aufgrund der Coronavirus-Krise und damit, dass die FH keine Studiengebühren einhebt und überwiegend nicht burgenländische Studenten hat – mehr dazu in Eisenstadt kündigt Fördervertrag mit FH.

ÖH: „Mehrwert nicht unterschätzen“

Florian Kaltenegger, ÖH-Vorsitzender an der Fachhochschule, sehe in der Kündigung des FH-Fördervertrags durch Eisenstadt ein falsches Signal. Den Mehrwert einer entsprechenden Hochschuleinrichtung sollte seitens der Stadt Eisenstadt nicht unterschätzt werden, so der ÖH-Vorsitzende.

„Eine Unterstützung durch die Stadtgemeinde sollte aus unserer Sicht nicht nach dem Anteil „einheimischer“ Studentinnen und Studenten bemessen werden. Gerade in Zeiten wie diesen ist das Streichen einer Förderung für einen wachsenden und innovativen Standort im Hochschulsektor mit einer Wertschöpfung von rund 40 Millionen Euro ein falsches Signal“, so Kaltenegger. Er ist Mitglied der Liste Studierende Eisenstadt und Pinkafeld (SEIPI).

Steiner: „Konstruktives Gespräch“

Am Mittwoch gab es ein Gespräch zwischen ÖVP-Bürgermeister Thomas Steiner und Kaltenegger. Bürgermeister Steiner kündigte an, dass das Geld wieder zweckgebunden in Bildung investiert werde und sprach in einer Aussendung von einem „sehr konstruktiven Gespräch“ mit Kaltenegger.

Am Mittwoch wurde Bürgermeister Steiner von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) heftig kritisiert. Doskozil stellte in Frage, ob Eisenstadt der richtige Standort für die FH sei – mehr dazu in FH Eisenstadt: Doskozil stellt Standort in Frage.

AK: Ausbildung, Forschung, Wirtschaftsstandort gefährdet

Der Kritik schloss sich am Donnerstag auch noch die burgenländische Arbeiterkammer an. „Gerade in Zeiten, in denen Studierende ohnehin mit finanziellen Ängsten zu kämpfen haben, ist es kurzsichtig, den Fördervertrag mit einer der wichtigsten Bildungseinrichtungen des Burgenlandes aufzukündigen“, meint AK-Präsident Gerhard Michalitsch. Förderungen zu kürzen würde bedeuten, Ausbildung, Weiterbildung und Forschung in der Landeshauptstadt und damit den Wirtschaftsstandort zu gefährden.“

FH-Betriebsrat fordert Klärung und Standortsicherung

Der Betriebsrat der FH Burgenland forderte am Donnerstag eine schnelle Klärung der Situation und eine Standortsicherung in Eisenstadt. „Die weitere Entwicklung der Fachhochschule und die Sicherung der bestehenden Arbeitsplätze sind gerade in diesen Zeiten höchst relevant. Wir fordern die Geschäftsführung, den Bürgermeister der Landeshauptstadt und die Landesregierung auf, das Gemeinsame zu suchen um diesen höchst erfolgreichen Hochschulbetrieb im Stadtgebiet zu sichern", so die Betriebsräte in einer Aussendung.