„pro mente Burgenland“ wurde im November 2000 gegründet. In den vergangenen 20 Jahren wurde viel zur Betreuung und Integration psychisch kranker Menschen getan. In den drei Gemeinden Mattersburg, Lackenbach (Bezirk Oberpullendorf) und Kohfidisch (Bezirk Oberwart) bietet „pro mente“ Betreuungs- und Wohnangebote für rund 120 Frauen und Männer ab 18 Jahren an. 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Burgenland bei „pro mente“ beschäftigt.
Gespräch mit Eva Blagusz, Obfrau „pro mente“
Interview mit Eva Blagusz, Obfrau von „pro mente“ Burgenland.
Einerseits gibt es vollbetreutes Wohnen mit einer 24-Stunden-Betreuung, andererseits werden auch psychisch kranke Menschen unterstützt, die in eigenen Wohnungen oder Wohngemeinschaften leben. Darüberhinaus dienen die „pro mente“-Häuser vielen Klientinnen und Klienten auch als Tageszentrum. Hier finden sie sinnvolle Aufgaben und Therapien, um ihre Krankheit besser bewältigen zu können.
„Wenn ich diese Betreuung hier nicht hätte, dann würde ich wahrscheinlich wieder verzweifeln. Dann würde ich zum Alkohol greifen, und zu Drogen“, erzählt Karl Margreiter. Er lebt in einer eigenen Wochnung und kommt nur tagsüber ins „pro mente“-Haus nach Mattersburg.
Funktionierende Inklusion in Mattersburg
Psychische Erkrankungen sind heute kein so strenges Tabuthema wie früher. Wie die Inklusion – also die Integration psychisch kranker Menschen in die Gesellschaft – funktionieren kann, wird in Mattersburg vorgelebt. „In Mattersburg ist es wirklich sehr gut möglich, diese Inklusion zu leben. Unsere Klienten sind dankbar und nutzen die Infrastruktur in Mattersburg. Sie gehen zum Friseur, sie gehen in die Kaffeehäuser, sie schauen sich Fußballmatches an. Hier ist es wirklich sehr gut möglich, dass psychisch Kranke in einer Gesellschaft leben können, wie gesunde Menschen“, so Hausleiterin Jennifer Gut.
Das Coronavirus hat auch den Betrieb in den „pro mente“-Einrichtungen eingeschränkt. Besucher sind hier zwar weiterhin nicht gestattet, aber seit wenigen Wochen dürfen sich die Klientinnen und Klienten wieder frei bewegen. Durch die Sicherheitsmaßnahmen ist es gelungen, dass es weder bei den Klienten, noch bei den Mitarbeitern einen Covid19-Fall gegeben hat.
„Wir haben mit ihnen intensives Maskentragetraining und Händedesinfektionstraining gemacht. Sie halten sich wirklich sehr gut daran“, so Heimleiterin Gut.