Wildschweinplage in Eisenstadt
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Tiere

Aktionsplan gegen Wildschweinplage

Im Burgenland soll der Wildschweinbestand reduziert werden, weil dieser in den vergangenen Jahren massiv gestiegen ist. Die Tiere schädigen zunehmend die Land- und Forstwirtschaft. Am Montag wurde vom Land ein Fünf-Punkte-Aktionsplan in Form eines „Wildschwein-Managements“ präsentiert.

Vertreter der Politik und der Veterinärmedizin sind sich einig: Der Wildschweinbestand im Burgenland ist zu hoch. Derzeit gibt es 11.000 Wildschweine im Land, vor 15 Jahren gab es österreichweit so viele. Die Veterinärmedizinerin Yvonne Millard begrüßt zwar höhere Abschusszahlen bei Wildschweinen, sie meint aber, dass es nur mit Abschüssen nicht getan sei. Wildschweine seien schlau und würden ihre Verhaltensweisen ändern. „Wird das Wildschwein in der Nacht gejagt, bewegt es sich am Tag und umgekehrt“, so Millard.

Veterinärmedizinerin Yvonne Millard und Landesrätin Astrid Eisenkopf präsentieren das Wildschwein-Management
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Veterinärmedizinerin Yvonne Millard und Landesrätin Astrid Eisenkopf präsentieren das „Wildschwein-Management“

Vermehrung soll gebremst werden

Konkret soll ein Fünf-Punkte-Plan helfen. Punkt eins: Das Wild soll in den Abend- und Nachtstunden Ruhe bekommen – bei zu wenig Ruhe ändern Wildschweine nämlich ihr Verhalten. Punkt zwei: Anlockfütterungen sollen unterlassen werden, diese seien kontraproduktiv. Punkt drei: Landwirte sollen Teile ihrer Flächen für die Bejagung zur Verfügung stellen können, ohne Fördereinbußen, hier sei auch der Bund gefragt. Punkt vier: Das Angebot von Wildbret soll gefördert und so die Bereitschaft zum Jagen erhöht werden. Punkt 5: Bewegungsjagden, also beispielsweise Treibjagden, werden empfohlen.

Nachtsichtgeräte nicht erlaubt

Diese Jagdpraxis solle aber revierbezogen und sinnvoll eingesetzt werden und nicht ungesteuert im ganzen Burgenland, so die zuständige Landesrätin Astrid Eisekopf (SPÖ). Die Umsetzung müsse genau geplant und überwacht werden. Das Jagen mit Nachtsichtgeräten werde es im Burgenland nicht geben, so Eisenkopf. Es sei keine natürliche Art der Bejagung.