Der Storch ist wohl unter den Kirchturmtieren das auffälligste. Der Storchenhorst neben der Kirche in Podersdorf zum Beispiel ist schon seit mehr als 100 Jahren besetzt. Aber auch andere Tiere bewohnen Kirchtürme oder den Raum rund um Kirchen. Das Projekt „Kirchturmtiere“ lädt alle Naturinteressierten dazu ein, dieses bunte Treiben zu beobachten.
Von Falken bis zu Insekten
Es sei das erste Projekt gemeinsam mit BirdLife und dem Naturschutzbund, sagte Lois Berger von der Diözese Eisenstadt. Es gehe darum, Leben rund um die Kirche zu dokumentieren und den Fokus darauf zu richten. Denn für viele, die zu einer Kirche kämen, sei nicht klar, dass eine Kirche auch Lebensraum für viele verschiedene Tiere sei – das müssten nicht nur große Tiere wie Storch und Turmfalke sein, sondern es könnten auch ganz kleine Insekten sein.
Nistplätze für Vögel
Für Gebäudebrüter wird es immer schwieriger Nistplätze zu finden. Kirchen und Kirchtürme sind für sie daher wertvoller Lebensraum. Die Aufzeichnungen, die durch das Projekt „Kirchturmtiere“ gesammelt werden, tragen zur Erforschung der Tiere bei. Mit Hilfe einer Handy-App kann jederzeit beobachtet und dokumentiert werden. Man könne auf die Homepage gehen und dort ein Foto hochladen, aber man könne sich auch die App „naturbeobachtung.at“ herunterladen und so über das Handy oder von einer Kamera Fotos hochladen, erklärte Berger. Mit der App habe man in erster Linie das jüngere Publikum ansprechen wollen.
Fledermaus typisches Kirchturmtier
Nicht nur der Storch und andere Vogelarten sind typische Kirchturmtiere. Auch Fledermäuse suchen sich ihr Plätzchen gerne in den kalten, dunklen Räumlichkeiten. Aber auch die Bewohner der umliegenden Wiesen – etwa Eidechse, Hummel und Wildbiene – zählen zu den Kirchturmtieren.
Das Projekt „Kirchturmtiere“ ist eine Kooperation der katholischen und evangelischen Kirche mit dem Naturschutzbund und dem gemeinnützigen Verein „Birdlife“. Die Initiative läuft bis Sommer 2021.