Ferialpraktika in Zeiten von Corona
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Wirtschaft

Schüler bangen um Pflichtpraktika

In vier Wochen beginnen die Sommerferien und damit auch wieder die Zeit der Ferial- und Pflichtpraktika. Zum Leidwesen der Schülerinnen und Schüler wackeln aber aufgrund der Corona-Pandemie einige Praktikumsplätze.

Viele Schülerinnen und Schüler nutzen die Sommerferien, um in ihre zukünftigen Berufe zu schnuppern. Trotz Corona-Pandemie soll das auch heuer wieder so sein, und in einigen Schulen – wie etwa dem Theresianum Eisenstadt – sind Praktika ohnehin fix im Lehrplan vorgeschrieben. „Schülerinnen der HLW, der dritten Klasse, haben nach Abschluss der dritten Klasse ein Praktikum im Ausmaß von 92 Tagen zu machen. Vorzugsweise in der Gastronomie, aber es sind auch andere Branchen möglich“, so Direktorin Edith Straussberger.

Hotel Sacher sagt ab – Ersatz im Burgenland

In Summe müssen 57 Schülerinnen und Schüler aus dem Theresianum ein solches Praktikum absolvieren. Esther Farkas hätte ihr Praktikum im noblen Hotel Sacher in Wien absolvieren sollen. Mitte April ist dann aber die Absage gekommen. Für Ester Farkas hat die Suche von Neuem begonnen, sie hatte dabei aber Glück. Ab Montag arbeitet sie im „Das Fritz“ in Weiden am See (Bezirk Neusiedl am See). „Ich bin sehr froh darüber, weil das war schon sehr schwierig. Und dann habe ich eigentlich eh ziemlich schnell eine Praktikumsstelle dann wieder gefunden“, so Farkas.

Ferialpraktika in Zeiten von Corona: Laura Herold, Linda Heidenreich und Esther Farkas.
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Die Schülerinnen Laura Herold, Linda Heidenreich und Esther Farkas

Ebenfalls bereits am Montag hätte Linda Heidenreich auf Malta ihr Praktikum begonnen. Die Corona-Krise hat der Schülerin allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Jetzt habe ich mir natürlich kurzfristig in Österreich eine neue Stelle suchen müssen. Das war am Anfang nicht leicht. Ich hab viele Bewerbungen geschrieben, aber ich habe jetzt zum Glück eine tolle Stelle in Tirol gefunden“, so Linda Heidenreich.

Absage aus Tirol

Eine Absage aus Tirol, genauer gesagt aus Seefeld, hat es hingegen für Laura Herold gegeben. „Ich habe diese Woche am Dienstag kurzfristig eine Absage bekommen – nach dem sie mir zweimal garantiert haben, dass ich den Platz bekomme. Ich hab mich dann in den letzten Tagen bei mehreren Betrieben im Burgenland beworben und warte noch auf eine Zusage“, so Laura Herold.

Ferialpraktika in Zeiten von Corona
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Auch HTL-Schüler müssen Pflichtpraktika absolvieren

HTL: Unternehmen sagen Praktika ab

Auch die Schülerinnen und Schüler der HTL Eisenstadt müssen während ihrer Schullaufbahn Praxis in Unternehmen sammeln. Laut Direktor Stefan Wagner wurden einige dieser Praktika seitens der Unternehmen abgesagt. „Man muss der Schule nachweislich vorlegen können, dass man sich bemüht hat, einen Praktikumsplätze zu finden, aber dass man Absagen bekommen hat. Wenn das Bemühen zur Kenntnis genommen wird, dann wird das Pflichpraktikum erlassen“, so HTL-Direktor Stefan Wagner.

Keine Corona-bedingten Einschränkungen gibt es im Amt der burgenländischen Landesregierung. Hier werden jährlich rund 120 Praktikanten beschäftigt, und das auch heuer wieder. Das Gleiche gilt für die Energie Burgenland, die rund 100 Praktikumsplätze vergibt. Rund 70 Praktikanten sind wie auch schon in den vergangenen Jahren beim Umweltdienst Burgenland im Einsatz. Auch die Raiffeisenlandesbank beschäftigt Berufs- und Ferialpraktikanten. Die für heuer geplanten zehn Ferialjobs sind laut derzeitigem Stand gefährdet.