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Umwelt

Forstwirtschaft in der Krise

Die Forstwirtschaft steckt derzeit in einer ziemlichen Krise. Einerseits ist der Holzmarkt aufgrund der Coronavirus-Krise eingebrochen und anderseits fällt wegen des Klimawandels immer mehr Schadholz an – auch im Burgenland. Hinzu kommt, dass die Waldbesitzer mit einem massiven Preisverfall zu kämpfen haben.

Die Forstwirtschaft steht derzeit vor gewaltigen Herausforderungen, sagte Herbert Stummer Forstreferent der Landwirtschaftskammer und Geschäftsführer des Burgenländischen Waldverbandes.

„Die Situation ist sehr schwierig. Durch die Corona-Maßnahmen ist die Sägeindustrie ihren Betrieb stark zurückgefahren, weil das Schnittholz auf dem Markt nicht gebraucht wurde. Auf der anderen Seite müssen die Waldbesitzer aber das Schadholz aufarbeiten. Der Borkenkäfer ist jetzt auch aktiv, dass heißt, es kommt Holz auf den Markt, obwohl der Verbrauch noch nicht gegeben ist“, so Stummer.

Holz soll aus dem Wald gebracht werden

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Holzpreise um bis zu 30 Prozent gesunken. Stummer rät trotzdem dazu das Schadholz rasch aufzuarbeiten. „Der Borkenkäfer erlaubt es nicht zuzuwarten, bis der Holzmarkt wieder dementsprechend gut ist. Seitens der Landwirtschaftskammer unterstützen wir bei der Beratung, aber auch seitens des Waldverbandes, dass das Holz zeitgerecht zur Papier- und Sägeindustrie kommt. Wir sind auch gerade in Verhandlungen um abzuklären, ob wir nicht Trockenlagerplätze schaffen können, damit das Holz vom Wald hinaus gebracht werden kann und wenn es von der Industrie gebraucht wird, abtransportiert wird“, sagte Stummer.

Derzeit leidet nicht nur die Fichte unter der extremen Trockenheit, sondern alle Bäume. Dennoch sollten bei Neuaufforstungen in erster Linie Laubbäume gepflanzt werden, denn man weiß, dass Laub-Mischwälder wesentlich besser mit dem Klimawandel zurechtkommen, als Monokulturen, so Stummer.