Chronik

Bericht: 22 Arzneimittel für Heimbewohnerin

Die Volksanwaltschaft hat den Bericht „Präventive Menschenrechtskontrolle“ vorgelegt. Auffallend in den Alten- Pflegeheimen war die teilweise hohe Anzahl an verabreichten Medikamenten. Manche Pflegeheim-Bewohner bekommen rund 20 verschiedene Medikamente pro Tag – das kann durch Wechselwirkungen die Gesundheit schädigen.

Konkret überprüft wurden öffentliche und private Einrichtungen, in denen Menschen in ihrer Freiheit beschränkt sind, beispielsweise Justizanstalten oder Pflegeheime. In 81 Prozent der überprüften Einrichtungen gibt es Beanstandungen. Im Burgenland überprüfte die Volksanwaltschaft 13 Alten- und Pflegeheime, ein Jugendwohlfahrtsheim und sieben Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Auffallend in den Alten- Pflegeheimen war die teilweise hohe Anzahl an verabreichten Medikamenten.

22 verschiedene Arzneimittel für eine Patientin

In einem burgenländischen Heim wurden einer Bewohnerin 22 verschiedene Arzneimittel verschrieben – davon vier Psychopharmaka. Die Kommission der Volksanwaltschaft riet direkt bei der Überprüfung vor Ort eine fachärztliche Abklärung an. Im Bereich der Kinder- und Jugendwohlfahrt fordert die Volksanwaltschaft die Errichtung eines Krisenzentrums im Burgenland. Diese Krisenzentren dienen als Sofortmaßnahme bei drohender Gefährdung von Kindern und Jugendlichen in Familien.

Bedarf nicht gedeckt

Im Jänner wurden sechs Krisenplätze in einer bestehenden Einrichtung geschaffen. Laut Volksanwaltschaft würden diese sechs Plätze den Bedarf aber nicht decken. Viele Kinder und Jugendliche aus dem Burgenland werden deshalb in Einrichtungen in Niederösterreich untergebracht. Die Volksanwaltschaft appelliert deshalb an das Land, die notwendigen Schritte zur Errichtung eines eigenen Krisenzentrums zu setzen.