Spatenstich für den Neubau des Krankenhauses Oberwart
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Politik

KH Oberwart: Leitspital für Region

In Oberwart ist am Dienstagvormittag der Spatenstich zum Neubau des Krankenhauses erfolgt. Das neue Krankenhaus soll das Leitspital für die Region Südburgenland-Oststeiermark werden und 2024 in Betrieb gehen. Es handelt sich um die größte Investition in der Geschichte des Landes im Gesundheitsbereich, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Das Krankenhaus wird mit 319 Betten, sieben Operationssälen, einer Herzkatheter-Station, moderner Radiologie und einer Dialyse-Einheit ausgestattet. Auch Isolierbereiche sind vorgesehen. Die Gesamtkosten beziffert Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) mit maximal 235 Millionen Euro.

Video vom Spatenstich in Oberwart

„Für das Burgenland ist das sicherlich ein Highlight. Es ist sicher eine der größten, wenn nicht die größte Baustelle des Burgenlandes, die wir selbst mitereleben werden. Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung ist, hier in Oberwart zu investieren, in Gols zu investieren, in die Gesundheit zu investieren, aber genau so in die Pflege zu investieren. Diese Coronakrise, die wir aktuell durchleben, hat uns vor Augen geführt, was eigentlich wichtig ist. Die Gesundheitsversorgung ist für die Bevölkerung ein ganz wesentliches Gut“, so Doskozil.

Rucker: Wichtiges Signal in Zeiten von Corona

„Dieses Krankenhaus wird nicht nur für den Bezirk, sondern auch für die gesamte Region das Leitspital", so Doskozil, der dabei neben dem Südburgenland auch die Steiermark mit einrechnet. „Das Krankenhaus Oberwart ist das größte Hochbauprojekt im Burgenland. In Zeiten, in denen das Coronavirus auch zu einer wirtschaftlichen Krise geführt hat, ist es wichtig, dass man ein Signal setzt, dass das Leben weitergeht“, betont auch Hans Peter Rucker, Geschäftsführer der Krankenanstaltengesellschaft KRAGES, die Bedeutung des neuen Spitals.

Hans Peter Rucker, Hans Peter Doskozil, Georg Rosner
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Hans Peter Rucker, Hans Peter Doskozil und Georg Rosner bei der Pressekonferenz

Der frühere SPÖ-Soziallandesrat Norbert Darabos hatte 2016 die Baukosten auf rund 160 Millionen Euro geschätzt, plus Baukostenindex, wie er hinzufügte – mehr dazu in Plan für Krankenhaus nimmt Formen an. Dieser Baukostenindex, der die Teuerungen bewertet und das erweiterte Leistungsangebot seien die Gründe, warum die Kosten heute mit 235 Millionen Euro beziffert werden. Diese Gesamtinvestitionssumme werde nicht überschritten werden, so Landeshauptmann Doskozil.

KH Oberwart: Neubau
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Ein Plan für das zukünftige Krankenhaus Oberwart

Das neue Krankenhaus wird auf einer Grundfläche von 44.800 m² errichtet, ingesamt werden 16.000 m² davon verbaut. Die vorbereitenden Baumaßnahmen haben im Mai begonnen, im Juni startet der Erdbau. Die Ausschreibungen für den Bau-Generalunternehmer sind in der Endphase, dieser soll seine Tätigkeit im Herbst 2020 aufnehmen. Die Bauarbeiten sollen bis zum vierten Quartal 2023 abgeschlossen sein, nach dem Umzug ist die Inbetriebnahme des neuen Spitals für das dritte Quartal 2024 vorgesehen.

Rosner: Investitionen in Kanal und Wasserleitung

Was mit dem derzeitigen Krankenhausgebäude passiert, steht noch nicht fest. Für Oberwarts Bürgermeister und Zweiten Landtagspräsidenten Georg Rosner (ÖVP) handelt es sich bei der Investition jedenfalls um gut investiertes Geld, er spricht von einem Meilenstein. „Wir als Stadtgemeinde haben natürlich versucht, dementsprechend unsere Hausaufgaben zu machen. Wir haben in der Region rund um das Projekt Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Wir haben über 300.000 Euro für Kanal und Wasserleitung investiert“, so Rosner.

Markus Ulram, ÖVP-Klubobmann im Landtag, teilt die Begeisterung seines Parteikollegen Rosner nicht und fordert einen parlamentarischen Begleitausschuss. Ulram findet die Baukosten zu hoch, es seien bei der Planung Millionen „in den Sand gesetzt“ worden.

Hergovich: „Gesamte Südburgenland profitiert“

Der Klubobmann der SPÖ, Robert Hergovich, lobt die Investition der Landesregierung. „Wir stehen für eine gute und moderne Gesundheitsversorgung für alle. Und das ohne Wenn und Aber. Neoliberale Phantasien von einem Gesundheitssystem, wo am Ende die Geldbörse zählt, lehnen wir im Burgenland strikt ab“, so Hergovich. Vom Spitalsbau profitiere nicht nur das Gesundheitssystem, sondern das gesamte Südburgenland durch die Stärkung der Infrastruktur und die Schaffung von Arbeitsplätze, so Hergovich.

Ähnlich sieht das die Arbeiterkammer Burgenland. „Es ist richtig, möglichst bald mit dem Neubau des Krankenhauses in Oberwart zu beginnen. Denn das sichert Arbeitsplätze in der Region, nicht nur rund 950 im Krankenhaus selbst, sondern auch bei den regionalen Zulieferern und während des Baus im beteiligten Bau- und Baunebengewerbe“, so Präsident Gerhard Michalitsch und Vizepräsidentin Bianca Graf in einer Aussendung.