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Coronavirus

Umsatzrückgang für Anwälte und Notare

Die Coronavirus-Krise trifft Anwälte und Notare zwar nicht existenziell, einen Umsatzrückgang müssen aber auch diese Berufsgruppen verkraften. Die 71 Rechtsanwälte und 18 Notare im Burgenland waren von den Schließungen zu Beginn der Coronavirus-Krise nicht betroffen.

Kunden verschieben Rechtsgeschäfte in die Zukunft. Erst seit Monatsbeginn ist ein leichter Aufwärtstrend spürbar. Der Präsident der Rechtsanwaltskammer Burgenland Thomas Schreiner, Anwalt in Eisenstadt, schickte seine Mitarbeiterinnen zu Beginn der Coronavirus-Krise in die Kurzarbeit: „Die Coronavirus-Krise hat zu einem starken Rückgang der Kontakte geführt: Unsere Klienten sind viel weniger gekommen, wir mussten auch den entsprechenden Abstand halten und die Gerichtstätigkeit ist praktisch zum Erliegen gekommen.“

Weniger Aufträge für Anwälte und Notare

Die Coronavirus-Krise trifft auch die Rechtsanwälte und Notare. Sie sind zwar nicht in ihrer Existenz bedroht, verzeichnen aber einen deutlichen Auftragsrückgang.

Verhandlungen: Kritik an Videokonferenzen

Die Gerichte kehren nun langsam zum Normalbetrieb zurück. Im Zivilverfahren setzt man auf Verhandlungen mittels Videokonferenzen. Die Anwälte sehen das kritisch: „Wir sind da sehr zurückhaltend, da das eine grundlegende Errungenschaft ist, dass man diese mündlichen Verhandlungen überhaupt durchgesetzt hat – Kontrollierbarkeit, Offenheit – wir wollen keinen Rückfall in alte Zeiten.“ Immerhin hat die moderne Technik die Arbeit effizienter gemacht, sagte Thomas Schreiner. Das beschleunigt den Abbau des Rückstaus, der sich in der Coronavirus-Krise gebildet hat.

Notare: Geschäfte werden auch abgesagt

Die Anwälte verlieren keine Aufträge, diese verschieben sich nur nach hinten. Bei den Notaren dürfte das anders sein. Bei der Übertragung von Liegenschaften werden manche Geschäfte überhaupt abgesagt, befürchtet Robert Bencsics, Notar in Oberwart. Der Umsatzrückgang sei beträchtlich: „Von Mitte März bis Ende April, verglichen mit anderen Zeiträumen, waren 50 Prozent des normalen Anfalles gegeben.“ Auch Notar Robert Bencsics schickte seine Mitarbeiterinnen in die Kurzarbeit.