Der Stoff, der auf eine mögliche Wirkung gegen das Coronavirus getestet wird, heißt N-Chlortaurin (NCT). Der menschliche Körper stellt diesen Stoff selbst her, etwa wenn er bei einer Erkältung von Viren und Bakterien angegriffen wird. Für die aktuelle Studie wird das NCT in Neufeld produziert. Auf der einen Seite habe man hier eine starke mikrobizide Aktivität gegen alle Krankheitserreger – etwa Bakterien, Viren, Pilze, Einzeller – auf der anderen Seite werde die Infektionskraft dieser Krankheitserreger reduziert, so Sanochemia-Forschungsleiter Joszef Gungl.
Forschung dauert noch an
NCT ist also ein Art Desinfektionsmittel, das in Pulverform hergestellt und in Folge mittels eines Inhalators eingeatmet wird. Ob es Menschen, die am Coronavirus erkrankt sind, helfen kann, ist noch offen. Die medizinische Universität Innsbruck warnt vor zu großen Erwartungen. Bis das Team rund um den Forscher Markus Nagl Ergebnisse präsentieren kann, werde es noch einige Zeit dauern, sagt Sanochemia-Betriebsleiterin Beate Kälz: „Wir möchten einen Beitrag leisten für Forschung von Covid-19. Es geht hier um eine neue Wirkweise.“ Für die klinische Studie werde ausreichend Substanz benötigt und die habe Sanochemia gemeinsam mit Nagl entwickelt und könne sie in den benötigten Mengen herstellen, so Kälz.
Vorstudien haben laut der Universität bereits gezeigt, dass die Inhalation des Stoffes bei gesunden Testpersonen keine Nebenwirkungen aufweist. NCT könnte einen großen therapeutischen Fortschritt darstellen, heißt es – sowohl für Menschen mit Lungenerkrankungen als auch für den Schutz des Klinikpersonals.