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Tourismus hofft auf Urlaub in Österreich

Österreich hat aufgrund der Coronavirus-Krise für alle Länder der Welt ein hohes Sicherheitsrisiko, oder eine Reisewarnung verhängt. Da die Dauer dieser Beschränkungen nicht vorhersehbar ist, sind auch Sommerurlaube im Ausland gefährdet. Reisebüros und Hotels hoffen nun, dass viele ihren Urlaub in Österreich verbringen.

Italien, Kroatien, Spanien oder Griechenland – das sind die beliebtesten Urlaubsdestinationen der Österreicherinnen und Österreicher. Das aktuell aber in keines dieser Länder gereist werden darf, bekommen vor allem die Reisebüros stark zu spüren.

„Seit Beginn März kontaktieren uns Kunden, die bald abreisen würden, um zu reden was jetzt passiert – Umbuchen oder Storno. Natürlich ist die Stornoquote in den letzten zwei Monaten sehr hoch“, sagte Martin Horvath, Geschäftsführer eines Reisebüros in Pinkafeld. Das Geschäft eines ganzen Jahres sei verloren, die Stornoquote immens hoch und damit auch der finanzielle Schaden.

Stornos bei Hotelbuchungen

Ähnlich geht es den Hotelbetreibern. Seit Wochen haben die Betriebe zu – und auch wenn am 29. Mai wieder geöffnet werden darf, ist nicht mit einem Ansturm von Gästen zu rechnen. „Momentan ist es zum Weinen. Du hast die Mitarbeiter gekündigt, du hast die Zahlungen der Fixkosten und null Einnahmen“, so Helmut Krutzler, Hotelier aus Heiligenbrunn.

„Es gibt ausschließlich fast nur Stornierungen. Es gibt aber doch vereinzelte Urlauber, die sich raustrauen und Urlaub im Südburgenland machen. Die versuchen es, das sind aber Einzelbuchungen. Im Gruppensegment sind wird bis in den August storniert, da versuchen wir die Löcher im Herbst zu befüllen, was aber sehr schwierig ist“, sagte der Hotelier.

Hotel Krutzler
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Hoteliers hoffen, dass viele ihren Urlaub in Österreich verbringen werden

Werben für Urlaub in Österreich

Auch mit den Hilfemaßnahmen ist Krutzler bisher nicht zufrieden. „Ich würde mir mehr sehr gerne mehr erwarten, zufrieden bin ich sicher nicht. Ich habe als 4-Sterne-Betrieb, als Leitbetrieb im Südburgenland gerade einmal 1.000 Euro bekommen und hab dafür 1.375 Euro eingesetzt. Ich glaube, das sagt alles. Dann gibt es noch den Hilfsfonds, bei dem wir ansuchen werden. Aber man muss einen Kredit aufnehmen, dankenswerterweise gestützt, um einen anderen Kredit zu decken. Ich würde mir etwas anderes wünschen“, meinte Krutzler.

Tapetenwechsel um sich zu erholen

Ein Hoffnungsschimmer für Reisebüros und Hotels ist der Aufruf zum „Urlaub in Österreich“ – vielleicht kann damit ein Teil des Schadens begrenzt werden. „Wir haben nicht nur alle Destinationen weltweit in unserem Angebot, sondern auch sämtliche Hotels in Österreich mit allen Dienstleistungen und Gastronomie, die einen hervorragenden Ruf genießt“, so Horvath.

Der Reisebürobetreiber und der Hotelier hoffen gleichermaßen, dass viele die Möglichkeit eines Urlaubes in Österreich nutzen, um einfach außerhalb der eigenen vier Wände Erholung zu suchen.