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Umwelt

Trockenheit macht Wasserversorgern Sorgen

Im vergangenen Jahr hat es im Burgenland zu wenig geregnet. Der fehlende Niederschlag macht den Landwirten zu schaffen, und die Waldbrandgefahr ist gestiegen. Mittlerweile spüren auch die Wasserversorger die Trockenheit.

Der Geschriebenstein mit seinen vielen Quellen ist an sich ein wasserreiches Gebiet. Doch die Trockenheit der vergangenen Monate mache sich nun massiv bemerkbar, sagte der Obmann des Wasserverbandes Lockenhaus, Ernst Dorner. Aus den Quellen sprudle weit weniger Wasser als in Normaljahren, so Dorner. Heuer schaue es wie im vergangenen Jahr aus, man sei auf einem Zehnjahrestief und habe weniger Quellenschüttung. In einem normalen Jahr hätte man zwischen 30 und 35 Liter pro Sekunde Quellenschüttung, zurzeit habe man zirka 25 Liter pro Sekunde.

Sammelhochbehälter des Wasserverbands Lockenhaus
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Die Geschriebenstein-Quellen führen derzeit weniger Wasser

Sorgsam mit Wasser umgehen

Der Wasserverband Lockenhaus versorgt rund 10.000 Menschen in acht Gemeinden mit 18 Ortsteilen. Mittlerweile werden die Kunden gebeten, mit dem Wasser sorgsam umzugehen. Man verschicke mit der Wasserrechnung einen dementsprechenden Informationsbrief an alle Bezieher, sagte Dorner. Denn grundsätzlich sei für alle genug da, aber das Gras müsse kein englischer Rasen sein.

Rabnitz mit wenig Wasser
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Auch Flüsse wie die Rabnitz (hier bei Piringsdorf) sind derzeit sehr seicht

Grundwasserspiegel gesunken

Durch die Trockenheit schütten die Quellen weniger Wasser aus, und auch die Grundwasserspiegel seien gesunken, sagte auch Helmut Herlicska von der Plattform Wasser Burgenland. Alle Wasserversorger seien davon betroffen und müssten sich auf diese Situation einstellen. In den vergangenen Jahrzehnten sei aber sehr viel in den Ausbau der Wasserversorgung investiert worden, und es seien Verbundsysteme errichtet worden. Dadurch sei die Versorgung grundsätzlich gut gesichert, so Herlicska.

Wasserverbrauch wie im Hochsommer

Derzeit wird sehr viel Wasser verbraucht. Die Gärten werden gegossen und viele Swimmingpools gefüllt: An Spitzentagen wurden im April vom Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland mehr als 60.000 Kubikmeter Wasser abgegeben. Das entsprecht laut Herlicska Abgabemengen, die normalerweise an heißen Sommertagen benötigt werden.