Menschen mit Behinderungen in einer Betreuungseinrichtung
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Menschen mit Behinderungen in der Krise

Das Coronavirus erschwert den Alltag von Menschen mit Behinderungen besonders. Der ORF widmet diesem Thema am Montag einen Schwerpunkt, weil die Schwächsten oft keine Lobby haben.

Der Betrieb von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen soll wie die Schulen ab 18. Mai schrittweise hochgefahren werden. Außerdem würden alle Bewohnerinnen und Bewohner von Behinderteneinrichtungen und das Personal auf Covid-19 getestet, sagte Gesundheitslandesrat Cristian Illedits (SPÖ). Man teste in den Krankenhäusern, bei den niedergelassenen Ärzten, in den Pflegeheimen, in der mobilen Hauskrankenpflege, bei der älteren Generation und eben im Bereich der Behindertenbetreuung.

Illedits: Tagesbetreuung auch jetzt möglich

Im Burgenland gibt es 38 Behinderteneinrichtungen, 22 betreute Wohngemeinschaften und 29 Tageswerkstätten. Für behinderte Menschen, die von ihren Angehörigen nicht betreut werden können, stünden diese Tagesbetreuungseinrichtungen auch jetzt offen, so Illedits.

ÖZIV-Burgenland-Präsident Manfred Seifert
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Das Coronavirus hat den Alltag für Menschen mit Behinderungen nicht einfacher gemacht, weiß Seifert.

Seifert: Auch Kinder besonders betroffen

Menschen mit Behinderung zählen oft zur Covid-19-Risikogruppe. Durch ihre Behinderung ist die Einsamkeit oft noch größer als bei nicht behinderten Menschen. Manfred Seifert, der Präsident des ÖZIV Burgenland, des Verbands für Menschen mit Behinderung, betreut mit seinen Mitarbeitern etwa 1.400 Klienten und deren Angehörige. Er ortet Nachholbedarf bei gesetzlichen Rahmenbedingungen für Dienstfreistellungen für Menschen mit Behinderungen. Auch die Kinder seien besonders durch die Maßnahmen betroffen, es gebe oft keine Therapiemöglichkeiten und auch Rehab-Maßnahmen seien zurzeit ausgesetzt.