Anschluss A2 Riegersdorf
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Coronavirus

S7-Bau unter strengen Hygienevorschriften

Die Arbeiten auf der größten Straßenbaustelle im Südosten Österreichs, nämlich auf der S7 bei Rudersdorf sind wieder angelaufen. Für alle Arbeiter gelten allerdings umfangreiche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen.

Wegen der Coronavirus-Krise hatte die ASFINAG die Baustelle rund vier Wochen lang ruhend gestellt. 2018 waren die Bauarbeiten angelaufen. Insgesamt wird die S7 nach Fertigstellung 29 Kilometer lang. Ein Hotspot ist derzeit die Anbindung der Schnellstraße an die A2 bei Riegersdorf in der Steiermark.

„Bei der Anbindung an die A2 sind die Arbeiten am 14. April wieder aufgenommen worden. Derzeit versuchen wir den Normalbetrieb wieder annähernd herzustellen“, so der Projektleiter der ASFINAG, Herwig Moser.

Baustelle S7
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Die Arbeiter müssen die Abstände einhalten

Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen

Nach den vier Wochen Pause veranlasste die ASFINAG für alle Mitarbeiter umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. „Wir nehmen die Auflagen der Bundesregierung sehr ernst. Wir halten die Abstände ein. Wir rüsten die Mitarbeiter mit Masken aus. Die jeweiligen Auftraggeber besorgen für jeden Arbeiter Einzelzimmer – was natürlich eine gewisse Herausforderung ist. Wir haben zusätzliche Sanitärcontainer und auch Desinfektionsmittel“, sagte Moser.

Mehr als 120 Professionisten sind derzeit auf der S7-Baustelle beschäftigt. Ein Großteil davon ist im Tunnelbau eingesetzt. Der Tunnel Rudersdorf wird nach Fertigstellung drei Kilometer lang sein. Ein Drittel davon wird in offener Bauweise errichtet, zwei Kilometer in klassischer bergmännischer Bauweise unter Tag. „Im Westportal im Nordvortrieb stehen wir momentan bei Tunnelmeter 167. Auf der anderen Seite im Ostvortrieb stehen wir bei der Nordröhre bei Tunnelmeter 650 und in der Südröhre bei Tunnelmeter 375“, so Moser.

Baustelle S7
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Ein Drittel des Tunnels wird in offener Bauweise errichtet, zwei Kilometer in klassischer bergmännischer Bauweise unter Tag

Zwei Klappbrücken

Der Tunnelvortrieb beträgt derzeit pro Tag zwei Meter. Errichtet wird der Tunnel zweiröhrig. Gleichzeitig werden in der Nähe von Deutsch Kaltenbrunn derzeit zwei große Klappbrücken über den Lahnbach und die Lafnitz errichtet.

„Die Brücken haben eine Spannweite von zirka 60 Metern. Es ist einzigartig in Österreich – ein Forschungsprojekt. Man kann sich den Klappvorgang so vorstellen, wie das Ausklappen eines umgedrehten Regenschirmes – die Träger fahren auseinander und ich habe dann eine Waagrechte auf die ich die Fahrbahn betoniere“, so der Projektleiter.

Klappbrücke
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Eine der beiden Klappbrücken

700 Millionen Euro Kosten

Ob die Coronavirus-Krise den geplanten Fertigstellungstermin der Schnellstraße gefährden wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. „Eine Prognose ist momentan sehr schwierig. Man sollte noch die nächsten ein, zwei Monate abwarten, damit man sagen kann, ob wir den geplanten Endtermin einhalten können oder nicht“, sagte Moser. Geplant ist, dass die S7 Ende 2023 für den Verkehr freigegeben wird. Die Kosten sind mit 700 Millionen Euro veranschlagt.