Für Peter Edelmann, den künstlerischen Leiter der Seefestspiele Mörbisch, wäre es die dritte Saison gewesen. Als die Absage kam, wären ihm fast die Tränen gekommen. „Es war ein Schlag, nach diesen ganzen Vorbereitungen, nach der Vorfreude auf den Sommer, zu hören, dass es nicht stattfindet kann“, sagt Edelmann. Auf dem Spielplan stand die „West Side Story“. 50 bereits gecastete Mitwirkende und insgesamt 300 an der Produktion Beteiligte gehen heuer leer aus, auch das Bühnenbild wird nicht gebaut.
„Telefone laufen heiß“
Der Ausfall der Seefestspiele Mörbisch bedeutet 30 Millionen Euro Verlust für die Region. Nun bemüht sich Edelmann, die „West Side Story“ im kommenden Jahr auf die Bühne zu bringen. „Die Telefone laufen heiß zwischen Wien-London, London-New York. Stephen Sondheim, der Librettist, lebt ja noch – also da sind Rechte abzugelten für dieses Meisterwerk der Musical-Geschichte. Und dann wollen wir so verfahren, dass alle Verträge ihre Gültigkeit behalten“, so Edelmann. Er hoffe, dass alle Künstlerinnen und Künstler nächstes Jahr auch zur Verfügung stehen werden können, ebenso das Leading-Team.
Kleinere Veranstaltungen versucht Edelmann, auch heuer noch auf die Beine zu stellen: „Die Seefestspiele müssten ein Lebenszeichen von sich geben und da hoffe ich sehr, dass uns das gelingen wird – in ganz kleinem Rahmen.“