Politik

„Eiernockerl-Posting“ schlägt in FPÖ Wellen

Das „Eiernockerl-Posting“ zu Adolf Hitlers Geburtstag, das zum Rücktritt zweier burgenländischer FPÖ-Mitglieder geführt hat, schlägt weiter Wellen. FPÖ-Bundesheergewerkschafter Manfred Haidinger attackierte die Aufdecker des Falls, in einem Ton, der seinem Parteichef Norbert Hofer nicht gefällt.

Ein burgenländischer Polizist hatte am 20. April, dem Geburtstag des NS-Diktators Adolf Hitler ein Foto von Eiernockerln mit grünem Salat, mit der Bemerkung „Mittagessen heute!“, online gestellt. Eiernockerl mit grünem Salat gelten als Lieblingsspeise Hitlers und werden daher in der Neonazi-Szene als Anspielung verwendet. Der Mann wurde inzwischen vom Dienst suspendiert – mehr dazu in FPÖ: Parteiaustritte nach Facebook-Postings.

Haidinger-Attacke auf Twitter

In Sozialen Netzwerken entspann sich eine heftige Debatte zu dem Fall, nachdem ihn Falter-Chefredakteur Florian Klenk publik gemacht hatte. Ex-FPÖ-Landtagsabgeordneter Manfred Haidinger fragte auf Twitter: „Ihr glaubts wirklich, dass sich echte Nazis so outen? Gott seid ihr naiv oder spritzt Ihr euch ‚LSD direkt in die Augen‘“.

Haidinger-Posting auf Twitter
Screenshot Twitter
Screenshot des Postings von Manfred Haidinger

Hofer: Es gibt eine Grenze

Es müsse jedem klar sein, dass unter seiner Obmannschaft in der FPÖ Burgenland auch ein anderer Ton herrsche, sagte FPÖ-Bundes- und Landesobmann Norbert Hofer dazu am Donnerstagvormittag: „Mir gefallen solche Formulierungen nicht.“ Es habe ja noch eine rege Twitter-Diskussion zwischen Journalisten und Haidinger gegeben und „ich möchte nicht, dass wir so auftreten“, sagte Hofer. Man könne mit ihm sicher gut zusammenarbeiten, so der Parteichef aber: „Es gibt eine Grenze und dann schließe ich aus.“

Haidinger war beim FPÖ-Landesparteitag in einer Kampfabstimmung gegen Hofer angetreten – mehr dazu in FPÖ-Wahl: Nur 75,8 Prozent für Hofer. In Anspielung darauf, meinte Hofer weiter: „Es wäre jetzt eigenartig, wenn ich jetzt auf dem Parteitag, jetzt einen Haidinger sofort rausschmeiße. Ich weiß genau, was dann gesagt werden würde und das will ich auch gar nicht.“ Hofer erklärte, er wolle mit Haidinger zusammenarbeiten, aber er müsse ihm schon sagen, dass er sich ein anderes Auftreten erwarte.

Auch die Bundesheergewerkschaft distanziert sich von den parteipolitisch motivierten Aussagen Haidingers. Die von Haidinger verwendete Sprache sei „aggressiv und bösartig“, so die Gewerkschafter.