Hans Peter Doskozil
Landesmedienservice
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Coronavirus

Doskozil: Stärkere Einbindung des Heeres

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) plädiert für eine stärkere Einbindung des Bundesheers in der Coronavirus-Krise. „Das Krisenmanagement des Staates sollte zum Großteil im Bereich der Landesverteidigung angesiedelt sein“, sagt Doskozil in einem Interview mit dem „Kurier“.

Er sehe „viel ungenützte Kompetenz“ in seinem ehemaligen Ressort. Die Übernahme der Hauptverantwortung im Katastrophenschutz durch das Bundesheer sei für ihn ein vernünftiger und logischer Weg, um diesem das Budget bereitzustellen, das es benötigt.

Doskozil argumentiert zudem mit den Personalressourcen, die das Bundesheer bietet: „Es gibt viele Spezialisten in diversen Fachgebieten, wie Logistiker, Tropenmediziner, Techniker oder etwa Biologen. Das Heer verfügt über ein Lagezentrum und das entsprechende Know-How“, so der Landeshauptmann. Diese Expertise ließe sich auch im Katastrophenschutz anwenden. Durch das Milizsystem verfüge das Bundesheer auch über weitreichende zivile Kompetenzen, auf die im Anlassfall zurückgegriffen werden könne, so Doskozil.

Kritik an Regierung: Vorgaben zu spät

Ambivalent beurteilte Doskozil das Coronavirus-Krisenmanagement der Bundesregierung. Zwar habe die Regierung die Gesamtsituation gut gemanagt und die Gesundheit der Bürger geschützt. Allerdings habe der Bund in den Anfangsstadien der Krise zu spät Vorgaben gemacht. Hier seien einzelne Bundesländer wie das Burgenland Vorreiter gewesen und hätten Veranstaltungen abgesagt, bevor dies vom Bund verordnet wurde, so der burgenländische Landeshauptmann.