Bauarbeiter bei der Burg Schlaining
ORF
ORF
Coronavirus

Landesbaustellen werden hochgefahren

Während private Bauunternehmen in den vergangenen Wochen durchgearbeitet haben, wurde die Arbeit auf den Landesbaustellen vor vier Wochen eingestellt. Nun werden sie – mit strengen Vorschriften – wieder sukzessive hochgefahren.

Neben dem Krankenhaus Oberwart entsteht die neue Zentrale der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG). Vor vier Wochen war die Baustelle geschlossen worden, am Dienstagmorgen wurde sie wieder geöffnet. Doch es gelten zusätzliche Sicherheitsvorschriften: Die Bauarbeiter müssen alle eine Schutzmaske tragen und mindestens einen Meter Abstand voneinander halten. Letzteres sei zum Teil eine gewisse logistische Herausforderung, aber zu schaffen, hieß es. Alle Baustellen müssen außerdem mit Sanitärcontainern ausgestattet sein.

Arbeiter auf der Baustelle der OSG-Zentrale
ORF
OSG-Baustelle in Oberwart

Logistische Herausforderung

Vieles müsse neu organisiert werden, erklärte OSG-Geschäftsführer Alfred Kollar. Das seien teilweise Kleinigkeiten, an die man normalerweise nicht denke. In Bussen für den Mannschaftstransport säßen jetzt vier Personen, wo vorher neun gesessen seien und in der Unterbringung dürfe jetzt nicht mehr als ein Mitarbeiter in einem Zimmer schlafen. Das Leben müsse trotz Coronavirus weitergehen und man freue sich, dass man jetzt wieder loslegen könne, wenn auch unter erschwerten Bedingungen, so BELIG-Geschäftsführer, Gerald Goger.

Burg Schlaining im Zeitplan

Auch auf der Burg Schlaining wurden die Arbeiten am Dienstag wieder aufgenommen. Die Burg ist eine einzige Baustelle: Innen wie außen wird renoviert und die alte Ritterburg wird technisch auf den neuesten Stand gebracht. Das Land nimmt dafür 14 Millionen Euro in die Hand, unter anderem auch um die Burg barrierefrei zu gestalten. Nächstes Jahr im Frühsommer sollen die Bauarbeiten – wie geplant – abgeschlossen werden.

Die Burg Schlaining ist derzeit eine Baustelle
ORF
Die Burg Schlaining ist derzeit Großbaustelle

Die vier Wochen Pause habe die Bauwirtschaft zwar natürlich getroffen, aber der milde Winter davor habe einiges abgefedert, sagte Landesrat Helmut Dorner. Ein Abdrehen von Baustellen sei natürlich immer nicht etwas grundsätzlich Positives, aber es sei natürlich der Situation geschuldet gewesen und aufgrund des milden Winters habe man doch einige Arbeiten durchführen können und so gesehen, denke er, dass man doch die Kurve gekratzt habe – sofern man in den nächsten Wochen die entsprechenden Maßnahmen einhalte, um den Coronavirus zurückzuhalten.

Öffnung für Nemeth ein Hoffnungsschimmer

„Etwa ein Drittel der Baubranche hat durchgearbeitet gehabt und es haben doch einige – auch Wohnbaugenossenschaften – etwas früher geöffnet gehabt“, sagte Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth. Es sei eine riesige Branche mit 12.000 Beschäftigten, rund 3.000 Betrieben und 900 Lehrlingen und die Wiederöffnung der Baustellen sei eben ein Hoffnungsschimmer, dass es jetzt wieder besser werde.

In den kommenden Tagen werden weitere Baustellen hochgefahren: zum Beispiel das Kulturzentrum Mattersburg oder die Landwirtschaftliche Fachschule in Eisenstadt. Bereits im Normalbetrieb sind auch die ASFINAG-Baustellen auf der S7 und der S31.