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Wirtschaft

Bauwirtschaft will nach Ostern wieder durchstarten

Wegen der Coronavirus-Krise sind derzeit die meisten Baustellen im Burgenland noch stillgelegt. Nach Ostern soll es wieder losgehen. Da im Winter fast durchgearbeitet werden konnte, haben die Bauunternehmen noch einen finanziellen und zeitlichen Polster.

Vor rund zwei Wochen sind die Baustellen eingestellt worden. Man wollte die Arbeiter keinem gesundheitlichen Risiko aussetzen. Inzwischen haben sich die Sozialpartner auf strenge Sicherheits- und Hygienemaßnahmen geeinigt. Unter anderem werden die Bauarbeiter Schutzmasken tragen, was die Arbeitsleistung einschränken wird. Das müsse man in Kauf nehmen, Gesundheit gehe vor, sagt der Bauunternehmer Michael Gaal aus Großpetersdorf. Das größte Problem sei der geforderte Sicherheitsabstand.

„Es gibt viele Tätigkeiten, die muss man zu zweit ausüben und da wird das wahrscheinlich nicht möglich sein, diesen Sicherheitsabstand von einem Meter einzuhalten. Da sind wir jetzt froh, dass wird den Abstand unterschreiten dürfen – eben unter den Voraussetzungen, dass wir Schutzmasken tragen und eventuell auch Schutzbrillen“, so Gaal.

Bauarbeiter
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Die Bauarbeiter werden künftig nur mehr mit Schutzmasken arbeiten dürfen

Positive Signale

Mitte April wollen die Bauunternehmer wieder voll durchstarten, wenn ihre großen Auftraggeber, die Siedlungsgenossenschaften, dann wie erwartet, grünes Licht geben. Die meisten Arbeiter bauen bis dahin Urlaub ab, sind arbeitslos oder für Kurzarbeit angemeldet worden.

Die Unternehmen werden die Krise relativ unbeschadet überstehen, glaubt der stellvertretende Innungsmeister Peter Adelmann aus Rechnitz. Er habe mit mehreren Kollegen gesprochen und fast jeder sage das Gleiche: „Für die nächsten Wochen ist die Firma im Großen und Ganzen abgesichert, es gibt Reserven, es gibt ein bisschen einen Überschuss.“ Sollten die Baustellen allerdings Mitte April noch nicht hochgefahren werden können, drohen auch dieser Branche massive wirtschaftliche Probleme.

Kontrollen gefordert

Der ÖGB Burgenland fordert Kontrollen in Betrieben und auf Baustellen, weil sich nicht alle burgenländischen Arbeitgeber an ihre Fürsorgepflicht halten würden. Es gebe immer mehr Beschwerden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Mitarbeiter seien bestens geschult. Handschuhe, Masken und Desinfektionsmittel seien im Einsatz, heißt es von der Wirtschaftskammer Burgenland.