Drohnenflug über Hotel
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Wirtschaft

Ungewisse Zeiten für Hotels

Die Coronavirus-Krise setzt vielen Branchen in der Wirtschaft hart zu. Besonders betroffen ist die Gastronomie und Hotellerie – ein Bereich, der gerade im Burgenland eine große wirtschaftliche Bedeutung hat. Für viele Hotel-Betreiber wird die Coronavirus-Krise zum Überlebenskampf.

Vom Süden bis in den Norden sieht man im Burgenland derzeit leere Parkplätze, keine Gäste und geschlossene Hotels. Eigentlich wären die meisten Hotels jetzt rund um Ostern ausgebucht.

Gespräch mit Generalsekretär der Östereichischen Hoteliervereinigung

Markus Gratzer, Generalsekretär der Östereichischen Hoteliervereinigung, zur vieler Hotel-Betreiber.

Prisching: „Halten schon ein paar Monate durch“

„Die Situation ist sehr schwierig für uns, wir haben seit 16. März ja keine Erlöse mehr – null Erlöse. Wir haben zum Glück Reserven und gutes Eigenkapital. Das Unternehmen ist stark aufgestellt und wir halten schon ein paar Monate durch, nur keiner weiß, wie lange diese Sperre dauern wird. Wir brauchen nicht nur Kredite, die gestundet werden, und neue Kredite, wir brauchen auch direkte Zuschüsse von Land und Bund, damit das Morgen auch gesichert ist“, so Peter Prisching, Geschäftsführer des AVITA-Resort in Bad Tatzmannsdorf (Bezirk Oberwart).

Die 150 AVITA-Mitarbeiter sind teilweise in Kurzarbeit und zum Teil beim AMS mit der Zusage einer Wiederbeschäftigung.

Bar Avita Ressort Bad Tatzmannsdorf
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AVITA-Ressort Bad Tatzmannsdorf

Strobl: „Fixkosten senken“

Betroffen von der Coronavirus-Krise sind große Betriebe ebenso wie kleinere. Das Vital Hotel Strobl in Ollersdorf (Bezirk Güssing) hat 40 Betten. Die zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Familienbetriebs wurden in Kurzarbeit geschickt, weil es derzeit nichts zu tun gibt, so Hotel-Chef Bernd Strobl. „Wir haben viele Anrufe bekommen, mit Absagen – von drei Fußballcamps. Wir haben auch 30 Geburtstagsfeiern abgesagt“, Strobl.

Der Umstand, dass keine Gäste kommen und kein Restaurantbetrieb stattfindet, forderte Strobl dazu auf, die Notbremse zu ziehen. „Wir haben zuerst einmal unsere Hausbank angerufen und dort einmal um eine Stundung gebeten, was super funktioniert hat. Wir haben Strom und Gas etwas reduziert, damit wir in den paar Monaten die Fixkosten runterbringen.“

Hotel Strobl Ollersdorf
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Hotel Strobl in Ollersdorf

Entscheidend wie lange Betriebe geschlossen sind

Sowohl Strobl als auch Prisching glauben, dass einige Betriebe die Coronavirus-Krise nicht überleben werden. „Das ist ein Ausnahmezustand und ich muss sagen, diejenigen, die keine Reserven haben, die werden es sehr schwer haben. Man muss davon ausgehen, dass diese Krise nicht alle überstehen werden“, so Prisching. Entscheidend werde letztlich aber sein, wie lange die Betriebe geschlossen bleiben müssen, so die beiden Hoteliers übereinstimmend.