Schutzmasken
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Chronik

Häftlinge nähen Schutzmasken

Auch für die Gefängnisse in Österreich ist die Coronavirus-Krise eine Herausforderung. In der Justizanstalt in Eisenstadt herrscht momentan ein Besuchsverbot, neue Häftlinge werden bei ihrer Ankunft zunächst isoliert. Zudem werden in der hauseigenen Werkstatt Schutzmasken genäht.

Auch von den Häftlingen gibt es im Kampf gegen das Coronavirus Unterstützung. Seit zwei Wochen stellen die Insassen der Justizanstalt Eisenstadt Schutzmasken her. Pro Woche werden bis zu 400 Masken produziert. Erster Abnehmer der Schutzmasken war das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Mit der Produktion der Schutzmasken hat die Justizanstalt Eisenstadt damit eine Vorreiterrolle eingenommen: Die Maskenproduktion wird nun auch auf andere Gefängnisse ausgeweitet. „Da sieht man auch, dass jeder in der Gesellschaft mit anpackt und zusammenhält, weil wir sind alle gemeinsam in dieser Krise drinnen, egal wo wir uns befinden“, sagt Justizministerin Alma Zadic (Grüne) zu dem Vorstoß in Eisenstadt.

Häftlinge nähen Schutzmasken
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400 Schutzmasken werden pro Woche in der Justizanstalt genäht

Strenge Coronavirus-Maßnahmen

171 Menschen sind momentan in der Justizanstalt in Eisenstadt untergebracht, zwölf davon sind Frauen. Erste Schutzmaßnahmen seine in den österreichischen Gefängnissen bereits Ende Februar eingeführt worden, so Harald Lipphart-Kirchmeir, Leiter der Justizanstalt Eisenstadt. Es gebe keine Besuche mehr und mit den Gerichten finden nur Videokonferenzen statt. Man habe ein Dienstsystem umgesetzt, um das Ansteckungsrisiko unter den Kollegen möglichst gering zu halten und um genügend Mitarbeiter zur Verfügung zu haben. „Wir müssen weiterhin Vollbetrieb leisten während der Krise“, so Lipphart-Kirchmeir.

Neu ankommende Häftlinge werden sofort isoliert. Zwei Wochen müssen sie in diesem Isolationsbereich verbringen. Wenn in dieser Zeit keine Symptome auftreten, werden sie danach in den Normalbetrieb übernommen, sagt Lipphart-Kirchmeir.