An der Eingangstür des Psychosozialen Dienstes in Oberwart werden Menschen mit psychischen Problemen darauf hingewiesen, dass aufgrund des Coronavirus keine Gruppengespräche stattfinden. Trotzdem werden die Patienten weiter versorgt, sagt Gerhard Miksch, Chefarzt des Psychosozialen Dienstes Süd.
„Seit zwei Wochen Notbetrieb“
„Wir haben jetzt seit zwei Wochen einen Notbetrieb. Das heißt, jede Beratungsstelle ist am Vormittag zwischen 9.00 Uhr und 14.00 Uhr über Telefon erreichbar. Hier sind zwei Mitarbeiter anwesend. Sie sprechen mit den Patienten. Für psychisch kranke Menschen ist es jetzt sicher schwierig. Depressive Menschen sollten normalerweise eigentlich hinausgehen und soziale Kontakte pflegen – aber das ist jetzt sozusagen nur noch über das Telefon möglich“, so Miksch. In dringenden Fällen dürfen Patientinnen und Patienten nach wie vor persönlich vorsprechen.

Neue Hotline
Eine neue Beratungshotline im Burgenland hat das Institut Psychotherapie im ländlichen Raum eingerichtet. Unter der Telefonnummer 02682/24690 stehen Betroffenen von Montag bis Samstag jeweils von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr ausgebildete Psychotherapeuten zur Verfügung.

Die Gespräche können über Telefon und Video geführt werden, erklärt Gabriele Riedl vom Institut für Psychotherapie im ländlichen Raum. „Der Therapeut schickt die E-Mail-Adresse, man klickt darauf und ist dann über eine sichere Verbindung mit dem Therapeuten in Kontakt. Es ist sehr einfach in der Handhabung und gilt als sichere Verbindung“, so Riedl. Über das Institut und deren Psychotherapeuten können fünf Stunden Krisenintervention gratis in Anspruch genommen werden.
Gespräch mit Psychotherapeut Peter Stippl
Psychotherapeut Peter Stippl gibt Tipps für den Umgang mit der aktuellen Situation und spricht über das Fehlen sozialer Kontakte sowie das Home Office.