Das erste heimische Frischgemüse kommt jetzt auf den Markt. Salat, Paradeiser, Paprika, Radieschen oder Jungzwiebel werden bereits geerntet. Die Bauern sind für die erste Hauptproduktion für die Osterzeit gerüstet, haben aber Sorgen, dass die ungarischen Arbeitnehmer nicht mehr über die Grenze dürfen, sagt der Geschäftsführer landwirtschaftlichen Gemüse Verwertungsgenossenschaft LGV Sonnengemüse, Josef Peck.
Gemüsebauern wären besonders betroffen
In Sachen Paprika- und Fruchtgemüsesituation könne man Österreich versorgen. Voraussetzung dafür sei aber die Bereitschaft der Arbeitskräfte. Man habe im Unternehmen 150 Familienbetriebe, in denen die Eigentümer mitarbeiten würden. Dennoch sei man aber auch auf Fremdarbeitskräfte angewiesen, sagte Peck. Könnten die ungarischen Fachkräfte nicht mehr ins Burgenland kommen, würde das etwa auch den Gemüseproduzenten Hans Thell aus Pamhagen (Bezirk Neusiedl am See) hart treffen.
Die Ernte sei nicht das große Problem, so Thell, das würde man mit dem Personal und den Familienmitgliedern schon hinbekommen. Das wäre zu schaffen. Das Problem sei die Ungewissheit an der Grenze. Würde die Grenze in den kommenden 14 Tagen geschlossen werden, dann würde man ein Problem bekommen, sagte Thell. Wenn bei den Pflanzen die Köpfe brechen würden, dann sei die heurige Saison gelaufen. Das wäre das Schlimmste, was passieren könnte, so Thell.
Auch Auswirkungen in der Weinwirtschaft
Ein Ausbleiben der ungarischen Arbeitskräfte hätte auch für viele burgenländische Weinbaubetriebe Auswirkungen. Die zeitintensiven Arbeiten im Weingarten, wie das Schneiden und Binden der Reben, sind zwar schon fast überall abgeschlossen, dennoch sind in vielen Weinbaubetrieben ungarische Mitarbeiter Schlüsselkräfte.
Die Landwirtschaft braucht Helfer. Ministerien, Landwirtschaftskammer und Wirtschaftskammer haben die Plattform „Die Lebensmittelhelfer“ gegründet, auf denen sich jene melden können, die Hilfe brauchen und solche, die helfen möchten: Ich suche Arbeitskräfte und Ich möchte unterstützen einfach anklicken.