Coronavirus Auswirkungen auf Wirtschaft: Melecs in Siegendorf
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Schwierige Zeit für Wirtschaft

Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf die Wirtschaft. Von Kleinstunternehmen bis zu Konzernen – alle Firmen sind betroffen, wenn auch unterschiedlich stark. In den Chefetagen der Großbetriebe tagen Krisenstäbe: Es gilt, die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und gleichzeitig die Produktion am Laufen zu halten.

Bei der Textilfirma Lenzing in Heiligenkreuz (Bezirk Jennersdorf) läuft die Produktion auf vollen Touren. Ein kurzfristiger Personalabbau ist nicht geplant. Lenzing ist Zulieferer für die Hygiene- und medizinische Industrie. Büromitarbeiter und Büromitarbeiterinnen arbeiten von zu Hause aus. Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Produktion gelten umfangreiche Hygienemaßnahmen.

Der Beton- und Baustofferzeuger Leier in Horitschon (Bezirk Oberpullendorf)hat die Produktion um 50 Prozent zurückgefahren – in den Werken in Österreich sogar auf 20 Prozent. Mitarbeiter bauen Urlaube und Zeitausgleich ab. Ein kompletter Stillstand in der Produktion müsse unbedingt verhindert werden, sagte der Unternehmer, das gelte für die gesamte Wirtschaft.

Leier: „Betrieb aufrecht erhalten“

Der Unternehmer selbst dachte schon an die Zeit nach der Krise. „Wir werden auch dieses Monat niemanden kündigen, oder in Schwierigkeiten bringen, sondern wir werden alle Leute durchbeschäftigen. Wir haben einen kleinen Polster, da müssen wir jetzt eben durch. Wichtig ist für uns, dass die Leute positiv denken, weil es auch eine Zeit nach der Krise geben muss. Daher versuchen wir einigermaßen den Betrieb aufrecht zu erhalten“, so Leier.

In Osteuropa ist die Auftraglage derzeit noch gut, sagte Leier – eine Weltuntergangsstimmung sei nicht angebracht, auch wenn diese Krise selbst erfahrene Unternehmer vor neue Herausfordederngen stellen würde. „Das ist sicher eine Krise, wie ich sie in meiner 55-jährigen wirtschaftlichen Laufbahn noch nicht erlebt habe und hoffentlich auch nicht mehr erleben werde. Wichtig ist, dass es ein Nachher gibt und wir die Wirtschaft zumindest so weit aufrechterhalten, dass es nicht auf einen Stand Null kommt – und wir die Leute nachher auch wieder in der Firma beschäftigen können“, so Leier.

Das von der Bundesregierung geschnürte Hilfspaket für die Wirtschaft sah Leier positv. Nach der Krise geht es wieder aufwärts, war der Unternehmer überzeugt.

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Das Leier Werk in Janossomorja in Ungarn

Jeder Tag eine Herausforderung

Unger Stahlbau in Oberwart bildete ein internes Team, dass die Situation von Tag zu Tag neu bewertet. Ziel ist es, den Betrieb unter Vorkehrungen für den Schutz der Gesundheit aufrecht zu erhalten. Sollte das nicht mehr möglich sein, werden zur Sicherung der Arbeitsplätze Kurzarbeit und ein Betriebsurlaub geprüft.

Der Autozulieferer Melecs in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) kann die Produktion derzeit noch auf normalem Niveau halten. Es gibt allerdings Anzeichen, dass sich die Auftragslage in den kommenden Tagen nach unten entwickelt. Wie man darauf reagiert, wird derzeit diskutiert. Die Entscheidung über Maßnahmen wie Kurzarbeit ist aber noch nicht gefallen.

Vor einer besonderen Herausforderung steht Felix Austria in Mattersburg. Wegen der großen Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln wurde die Produktion in einigen Segmenten auf ein Maximum erhöht. Andererseits fallen die Kunden aus der Gastronomie weg. Alle Unternehmer betonen, dass der Schutz der Belegschaft oberste Priorität habe. Die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird allseits gelobt.