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Coronavirus

Baustopp bei OSG

Die OSG, der größte Wohnbauträger des Burgenlandes, stellt ihre Baustellen ein. Damit will die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft die Eindämmung des Coronavirus unterstützen.

Für die Geschäftsführung war es keine einfache Entscheidung, schließlich sind davon 158 Projekte betroffen – vom Wohnbau bis zu öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten. Zudem betraf der Baustopp auch 200 Firmen und deren Mitarbeiter. Die Arbeiten wurden eingestellt, auch bei der aktuell größten Baustelle der OSG – dem neuen Bürogebäude der Siedlungsgenossenschaft.

Alfred Kollar, der Geschäftsführer der OSG, einigte sich bereits am Dienstag mit Christian Jandrisevits von der ausführenden Baufirma auf den kompletten Baustopp. „Mir war es wichtig klarzustellen, dass wir die Firmen nicht mit Schadensersatzforderungen, nicht mit Pönaleforderungen konfrontieren werden, weil es uns wichtig ist, dass diejenigen auch geschützt werden, die einen der härtesten Berufe haben – nämlich auf einer Baustelle zu arbeiten“, so Kollar.

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Eine verlassene OSG-Baustelle

Mitarbeiterschutz geht vor

Auch Christian Jandrisevits betonte, dass der Schutz seiner Mitarbeiter und ihrer Familien Priorität hat. Entgegen kommt der Baubranche der milde Winter. „Die Witterung war eine sehr gute. Die Auftragslage durch die OSG eine ausgezeichnete. Wir konnten fast mit dem gesamten Personal bereits Mitte Jänner starten. So hatten wir die Möglichkeit einen wirtschaftlichen Puffer für diese Zeit herauszuarbeiten“, so Jandrisevits.

Verzögerungen beim Beziehen der Bau- und Mietobjekte können dennoch nicht verhindert werden. „Wir werden alle Übergaben, die unmittelbar bevorstehen, unter Einhaltung der Schutzvorschriften durchführen – das sind diejenigen, die in den nächsten drei Wochen anstehen. Wir werden aber alle Übergaben, die nach Ostern vorgesehen sind, verschieben müssen. Eines ist auch klar – diese Verschiebungen, die natürlich auch zu wirtschaftlichen Themen führen, werden nicht zu Lasten der Mieter gehen“, so Kollar.

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Momentan herrscht Baustopp bei der OSG

Suchen nach Lösungen

Die betroffen Baufirmen arbeiten an einer Lösung für ihre Mitarbeiter. „Derzeit erklären wir die Lage, ob wir die Leute beim AMS zum Stempeln anmelden und ob wir auf das System der Kurzarbeit zurückgreifen. Wobei es momentan noch nicht ganz klar ist, wie diese Kurzarbeit auszulegenist – ob die Sozialversicherungsbeiträge vom Arbeitgeber weiterzuleisten sind, oder nicht“, so Jandrisevits.

Entscheidend ist vor allem die Dauer des Stillstandes. Vier bis acht Wochen könne die Baufirma gut verkraften. Dauern die Maßnahmen länger, sind die Auswirkungen auf die Baubranche ohnehin nicht abschätzbar.