Krankenhaus Kittsee von außen
ORF/Andreas Herbst
ORF/Andreas Herbst
Coronavirus

73-Jährige auf Intensivstation im KH Kittsee

Die Infektionen mit dem Coronavirus steigen in Österreich weiter – am Montag waren es über 1.000. Montagabend wurde auch ein Intensivfall aus dem Krankenhaus Kittsee bekannt – eine 73-jährige aus dem Bezirk Neusiedl am See wird behandelt.

Das Burgenland hat nun auch eine Patientin, die aufgrund einer Coronavirusinfektion im Krankenhaus behandelt werden muss. Es handelt sich um eine 73-jährige Frau aus dem Bezirk Neusiedl am See. Die Frau wurde am Sonntag mit Atembeschwerden im Spital aufgenommen und unmittelbar danach intensivmedizinisch versorgt. Es seien keine Vorerkrankungen der Frau bekannt, so KRAGES-Chef Harald Keckeis, der am Montag zu Gast in „Burgenland heute“ war.

Ein Test ergab, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt hatte. Die Versorgung durch die Intensivstation in Kittsee wird als Folge nun stark reduziert, es werden derzeit keine neuen Patientinnen und Patienten aufgenommen. Der restliche Krankenhausbetrieb in Kittsee ist aufrecht, so Keckeis.

Quarantänemaßnahmen verhängt

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit der betroffenen Patientin in Kontakt waren, werden nun ebenfalls auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus getestet. Quarantänemaßnahmen wurden verhängt.

Die KRAGES bereitet die Verlegung der Patientin in das Spital Oberpullendorf vor. Dieses hat sich entsprechend der Planung speziell darauf vorbereitet, die anstaltsbedürftigen CoViD-19-Fälle des Burgenlandes zu behandeln. Derzeit seien – laut Keckeis – ausreichend Kapazitäten vorhanden – diese seien natürlich dann situationsbedingt anzupassen.

Kontakt mit mindestens acht Personen

Wo sich die 73-Jährige Frau angesteckt hat, sei noch nicht bekannt, so Keckeis. Festgestellt wurde vorerst, dass die Frau mit mindestens acht Personen engeren Kontakt hatte. Ob es weitere mögliche Kontakte gegeben hat, wird von den Bezirksbehörden noch eruiert. Die KRAGES ist hierbei eng abgestimmt mit allen Behörden, die im „Koordinationsstab Coronavirus“ des Landes Burgenland vertreten sind. Sobald sich weitere Entwicklungen ergeben, wird selbstverständlich die Öffentlichkeit erneut informiert.

KRAGES-Chef Harald Keckeis im Interview

Alle anderen Erkrankten stabil

Der Krankheitsverlauf aller anderen Erkrankten gestaltet sich derzeit milde. Ihr Gesundheitszustand ist stabil, und sie befinden sich in häuslicher Quarantäne. Sollte sich der Zustand verschlechtern und ein Spitalsaufenthalt notwendig sein sollte, ist im Krankenhaus Oberpullendorf alles vorbereitet, um Patienten entsprechend isoliert unterbringen und medizinisch behandeln zu können.

Elf Erkrankte im Burgenland

Ansonsten waren im Burgenland bislang 135 Verdachtsfälle in Bearbeitung. 56 Verdachtsfälle wurden negativ getestet. Die Zahl der Erkrankten im Burgenland hat sich damit auf elf Personen erhöht. Auf behördliche Anordnung in Quarantäne befinden sich derzeit 150 Personen – neben den Erkrankten sind dies auch Personen, die zwar in Kontakt mit Erkrankten waren, aber keine Symptome zeigen. Hier ist die Quarantäne eine reine Vorsichtsmaßnahme, um 14 Tage lang den Gesundheitszustand der Personen zu beobachten. Aber auch Verdachtsfälle sind in häuslicher Quarantäne.

Am Montag wurde ein dritter Todesfall in Österreich bekannt: eine 76-jährige Steirerin aus dem Pensionistenheim in Hartberg – die Frau litt an Vorerkrankungen – mehr dazu in CoV: Steirerin gestorben.

Grenze: Mitarbeiter vorübergehend hier unterbringen

Angesprochen auf die Grenzschließung von Ungarn – von der auch Krankenhauspersonal betroffen sei, hoffte Keckeis, auf Einsicht der Grenzbehörden – dass sie die Mitarbeiter aus- und einreisen lassen – mehr dazu in Nur Ungarn dürfen nach Ungarn einreisen. Es wurde auch ein Appell an die betroffenen Mitarbeiter gerichtet, dass sie im Burgenland bleiben – sie würden dann in Dienstwohnungen untergebracht, so Keckeis.

Appell: Ruhe bewahren

Das Land richtet den Appell Ruhe zu bewahren, soziale Kontakte zu reduzieren und keine Hamsterkäufe zu tätigen. Außerdem: Nicht jede Person, die grippeähnliche Symptome aufweist, sei ein Verdachtsfall.

Für Personen, bei denen Symptome wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden auftreten und die vor Kurzem in einem der Risikogebiete für Coronavirus waren oder Kontakt mit einer erkrankten Person hatten, gilt weiterhin: Gehen Sie nicht zum Hausarzt oder in ein Krankenhaus, sondern bleiben Sie zu Hause und wählen Sie die kostenlose Gesundheitsberatung 1450, wo durch medizinisch geschultes Personal die weitere Vorgehensweise erklärt wird. Abstriche werden auf behördliche Anordnung gemacht.