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Coronavirus

Schwere Zeiten für Reisebüros

Für Italien hat die Regierung am Dienstag die volle Reisewarnung ausgesprochen. Reisebüros im Burgenland bangen, dass sich die Maßnahmen auf Länder wie Kroatien ausweiten. Das würde das Ende des Osterurlaubes für viele Burgenländerinnen und Burgenländer bedeuten.

Nachdem die Regierung die höchste Reisewarnstufe für Italien ausgesprochen hat, sind die Mitarbeiter vom Bregenzer Wald bis ins Südburgenland vor allem mit Stornierungen beschäftigt. „Momentan sind alle Abreisen nach Italien bis 3. April storniert. Wenn die Reisewarnung in der höchsten Stufe ausgesprochen wurde, bekommt der Kunde zu 100 Prozent das Geld retour. Die Veranstalter, so wie wir, müssen dann im Hintergrund kämpfen, dass man das anbezahlte Geld von den Hoteliers auch retour bekommt“, so Ewald Grandits, Reisebürogeschäftsführer in Stinaz.

Kunden warten Neubuchungen ab

Die Kunden würden jetzt grundsätzlich mit Neubuchungen abwarten und bestehende Buchungen werden pro Buchung abgehandelt – das Reisebüro schaut sich genau an, wie die Stornobedinungen seien, erklärte Jutta Ochsenhofer, Branchenvertreterin der burgenländischen Reisebüros. Grundsätzlich würde man auch versuchen umzubuchen und nicht zu stornieren, was in Italien aber momentan nicht gelingen wird, daher gehe es hier momentan um Stornierungen, so Ochsenhofer.

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Alle Abreisen bis 3. April nach Italien werden derzeit storniert

Verunsicherung bei Kreuzfahrten

Verunsichert sind Kunden, die eine Kreuzfahrt gebucht haben. Die großen Kreuzfahrtschiffe dürfen momentan nicht in Häfen anlegen, bei seiner Buchung sei auch noch ein Flug dabei und man wisse noch nicht, ob die Airline dann überhaupt fliegt, meinte ein Kunde.

Reisebüros und Veranstalter von Pauschalreisen versuchen ihren Kunden entgegenzukommen. Mit Stornogebühren ist, wenn es keine Reisewarnung gibt, zu rechnen. Wer den Sommerurlaub noch nicht gebucht hat, bekommt Sonderkonditionen. „Für Neubuchungen gibt es eine Vielzahl an Angeboten von Veranstaltern und Fluglinien. Wenn man jetzt bucht, kann man bis zu zwei Wochen vor Abflug stornieren oder umbuchen“, sagte Ochsenhofer.

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Verunsicherung herrscht auch bei Kunden, die eine Kreuzfahrt gebucht haben

Warnung vor Individualreisen

Reisebüros, wie Konsumentenschützer warnen vor Individualreisen, wenn beispielsweise Flug und Hotel bei unterschiedlichen Anbietern gebucht werden. „Es gibt durchaus viele Streitfragen in dieser Hinsicht, zum Beispiel, ob man das Geld für das Hotel zurückbekommt, ob für entfallene Flüge Ausgleichsleistungen zu zahlen sind. Man muss hoffen, dass man das außergerichtlich bereinigen kann“, so Christian Koisser von der AK Konsumentenberatung.

Keine Kostengarantie gibt es im Fall einer Quarantäne. Die Reiseveranstalter haften verpflichtend nur drei Tage. Für die Urlauber auf den Malediven ist nun die Regierung vor Ort eingesprungen.