Brigitte Novosel und Ronald Reiter berichten am Tag nach den ersten Coronavirusfällen im Burgenland über Einzelheiten dazu
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Chronik

Details zu ersten CoV-Fällen im Burgenland

Nachdem am Freitagabend der erste Coronavirus-Fall im Burgenland offiziell bestätigt wurde, sind am Samstagvormittag Details bekannt gegeben worden. Bei den vier Betroffenen handelt es sich um eine vierköpfige Familie aus der Slowakei.

Die Familie wurde am Freitag positiv getestet und befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne in ihrem Ferienhaus in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See). Der Zustand der Erkrankten sei stabil, heißt es seitens des Landes. Die Betroffenen würden grippeähnliche Symptome aufzeigen. Die Quarantäne wird nun rund 14 Tage aufrechterhalten bleiben.

Bei Kongress in Boston angesteckt

Die Frau aus der Slowakei hatte zuvor einen mehrtägigen Kongress in der US-amerikanischen Stadt Boston besucht. Wie Vertreter des Landes am Samstagvormittag bei einer Pressekonferenz mitteilten, hat sie sich dort mit dem Coronavirus angesteckt. Kurz nach ihrer Rückkehr habe sie bereits erste Symptome gezeigt, sagte die Sprecherin des burgenländischen Coronavirus-Koordinationsstabes, Brigitte Novosel. Sie sei danach informiert worden, dass sie bei diesem Auslandsaufenthalt Kontakt mit positiv getesteten Coronafällen gehabt hätte, so Novosel.

Am 28. Februar ist die Frau direkt auf den USA zurück in das Ferienhaus nach Kittsee gekommen. Sie und ihre Familienmitglieder haben bald darauf erste Symptome gezeigt und wurden vom Amtsarzt positiv getestet. Das Ergebnis stand dann am Freitagabend fest, woraufhin die Familie unter häusliche Quarantäne gestellt wurde. Die schulpflichtigen Kinder würden keine österreichische Schule besuchen, sondern in der Slowakei zur Schule gehen. Die beiden Ehepartner seien in der Slowakei berufstätig, so Novosel.

Brigitte Novosel und Ronald Reiter berichten am Tag nach den ersten Coronavirusfällen im Burgenland über Einzelheiten dazu
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Coronavirus-Koordinationsstabsprecherin Brigitte Novosel und Landesamtsdirektor Ronald Reiter

Keine sozialen Kontakte in Kittsee

Bei einer Befragung gab die Familie an keine sozialen Kontakte in der Gemeinde Kittsee gehabt zu haben. Mögliche andere Kontaktpersonen werden derzeit ausfindig gemacht, sagte Landesamtsdirektor Ronald Reiter. Es gebe eine enge Kooperation mit den slowakischen Behörden, es sei aber auch die slowakische Botschaft in Wien informiert worden. Sie hätten nun auch die Hauptlast der weiteren Aufklärung zu tragen, weil die Kontaktpersonen sich großteils in der Slowakei befinden würden, so Reiter. Der Gesundheitszustand der Familie werde von der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See laufend überprüft.

In Summe gibt es im Burgenland derzeit 37 Coronavirus-Verdachtsfälle. Davon wurden 29 bereits negativ getestet. In vier Fällen steht ein Testergebnis momentan noch aus und in den vier weiteren Fällen, eben jene in Kittsee, sind die Tests positiv verlaufen. Es bestehe kein Grund zur Panik, sagte Reiter. Es gehe weiterhin vor allem darum Ruhe zu bewahren. Bei grippeähnlichen Symptomen solle man nicht zum Hausarzt oder ins Krankenhaus gehen, wenn der Verdacht auf eine Coronavirus-Erkrankung bestehe. Stattdessen solle man die Telefonnummer 1450 anrufen, sagte Reiter.

Insgesamt 74 bestätigte Fälle in Österreich

In Österreich sind bis Freitagvormittag 74 Personen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Die meisten Fälle gab es, mit jeweils 23 Betroffenen, bisher in Wien und in Niederösterreich. Insgesamt wurden in Österreich bisher 4.308 Testungen durchgeführt. Weltweit gab es bisher laut der Johns Hopkins Universität insgesamt mehr als 102.000 bestätigte Krankheitsfälle. Die Anzahl der Todesfälle beträgt 3.491. Mehr als 57.000 Menschen weltweit haben sich bisher von dem Virus wieder erholt.