Mit der Kandidatur von Norbert Hofer hätte die FPÖ Burgenland eine drohende Kampfabstimmung zwischem Ex-Landesrat Alexander Petschnig und dem früheren Landtagsabgeordneten Manfred Haidinger vermeiden wollen. Petschnig hat seine Kandidatur bereits zurückgezogen. Haidinger ließ am Freitag aber noch offen, ob er antreten wird. Am Samstag wurde dann bekannt, dass er sich der Wahl stellen und gegen Hofer antreten wird. Es kommt also doch zu einer Kampfabstimmung – nur eben zwischen Hofer und Haidinger.
Beim Landesparteitag wurde mehrfach an den innerparteilichen Zusammenhalt appelliert. Es sei das ehrliche Bemühen, dass diese Landesgruppe wieder hochkomme, so begründete Norbert Hofer seine Kandidatur für die Funktion des Landesparteichefs. Er habe die Entwicklung im Vorfeld des Parteitages gesehen und, dass es möglicherweise zu Tendenzen kommen könnte, die die Landespartei schwächen könnten, so Hofer. Auseinandersetzungen seien für die Landespartei nicht gut. „Daher stehe ich zur Verfügung“. Wenn noch jemand kandidiere, dann müsse man das aushalten, sagte Hofer.
Haidinger tritt als Gegenkandidat an
Manfred Haidinger bestätigte seinen Willen bei der Wahl anzutreten gleich zu Beginn bei einer Wortmeldung zur Tagesordnung, bei der er auch zwei Anträge zur Geschäftsordnung einbrachte. Die Tagesordnung könne nicht statutenkonform sein, da am Zettel für die Wahl des Landesparteiobmannes nur der Name Norbert Hofer stehe, so Haidinger. Zudem forderte er mit 20 Minuten deutlich mehr Redezeit bei der Vorstellung der Kandidaten. Die Delegierten stimmten dafür – unverändert blieben die Stimmzettel.
In seiner Rede kritisierte Haidinger vor allem den ehemaligen Landesparteichef und Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz, der nun FPÖ-Klubobmann ist. Er war auch derjenige der Ex-Landesrat Alexander Petschnig als neuen Parteichef vorgeschlagen hat. Beides Punkte, die Haidinger in seiner Rede kritisierte.
FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz forderte in seiner Rede Zusammenhalt ein. Die FPÖ Burgenland sei in einer schwierigen Lage, aber man werde stärker zurückkommen, sagte Tschürtz, der beim Landesparteitag auch auf seine Zeit als Landeshauptmannstellvertreter und Parteiobmann zurückblickte. Man habe in der Regierung gute Arbeit geleistet, es habe keinen Streit gegeben. Nun könne sich die Bevölkerung darauf verlassen, dass die FPÖ kantige Oppositionspolitik betreiben werde, so Tschürtz. Was die FPÖ nun brauche, sei Mut und Freundschaft.
151 Delegierte stimmen ab
An dem Parteitag am Samstag nehmen rund 300 Funktionäre und Sympathisanten teil. 151 von ihnen werden als Delegierte den Parteiobmann und seine drei Stellvertreter wählen. Als Stellvertreter kandidieren Petschnig und die beiden Abgeordneten Geza Molnar und Christian Ries. Wann es zu den endgültigen Abstimmungen kommt, war am Samstagnachmittag noch nicht absehbar.