Norbert Hofer
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Politik

Hofer soll FPÖ-Landesparteiobmann werden

Überraschung vor dem FPÖ-Landesparteitag am Samstag: Der interimistische Landesparteiobmann Alexander Petschnig hat FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer gebeten, die FPÖ Burgenland als Obmann anzuführen. Hofer wird sich der Wahl stellen und soll auch Bundesparteichef bleiben.

Hofer wird beim Landesparteitag der FPÖ Burgenland am Samstag in Neudörfl (Bezirk Mattersburg) als Kandidat für den Landesparteiobmann zur Verfügung stehen. Sein Pressesprecher bestätigte das am Donnerstagnachmittag gegenüber dem ORF Burgenland, doch Hofer selbst will sich dazu vor Samstag nicht äußern.

Alexander Petschnig und Johann Tschürtz
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Johann Tschürtz (r.) hatte Petschnig im Jänner als seinen designierten Nachfolger präsentiert

Petschnig: Das Beste für die Partei

Ursprünglich wollte sich der Kärntner Petschnig auf dem Landesparteitag als Obmann zur Wahl stellen. Bis Donnerstagnachmittag deutete alles auf eine Kampfabstimmung hin: Einziger Gegenkandidat war bisher der ehemalige FPÖ-Landtagsabgeordnete und AUF-Gewerkschafter Manfred Haidinger. Um diese Kampfabstimmung zu vermeiden, zog die FPÖ offenbar die Notbremse und brachte nun Hofer ins Spiel. Die Entscheidung sei in kleiner Runde gefallen, so Petschnig, der Landtagsabgeordneter bleiben wird.

Manfred Haidinger
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Haidinger wollte gegen Petschnig antreten

Auf die Frage, ob er Angst gehabt habe, sich gegen Haidinger nicht durchsetzen zu können, antwortete Petschnig, dass es dabei weder um Rumoren in der Partei noch um Verlieren gehe, sondern einfach darum, dass man ein paar Jahre in die Zukunft blicke und schaue, wie man sich am besten für Gemeinderats-, Nationalrats- und Landtagswahlen aufstelle. Es sei nicht so, dass sich irgendjemand fürchte, aber es gehe darum, für die Partei und die Funktionäre das Beste zur Verfügung zu stellen, so Petschnig. Ob Haidinger beim Parteitag auch gegen Hofer kandidieren wird, ist nicht bekannt, denn er war bisher für keine Stellungnahme erreichbar.

Hofer soll Zugpferd für FPÖ Burgenland werden

„Mit Hans Peter Doskozil als Landeshauptmann gibt es im Burgenland einen Gegenspieler als SPÖ-Obmann, der bundespolitisches Gewicht aufweist. Norbert Hofer ist Burgenländer mit Leib und Seele. Kein anderer Politiker konnte in diesem Bundesland mehr Stimmen auf sich vereinen als Norbert Hofer bei der Bundespräsidentenwahl, wo ihm über 100.000 Burgenländerinnen und Burgenländer das Vertrauen geschenkt haben. Ich denke, dass er als Zugpferd die FPÖ Burgenland in eine erfolgreiche Zukunft führen wird“, so Petschnig.

Hofer genieße nicht nur im Burgenland, sondern auch international Anerkennung, sagte FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz: „Norbert Hofer hat als Bundesparteiobmann die Verantwortung übernommen, um zu sagen: ‚Ich möchte ein starkes Bundesland Burgenland haben und ich möchte nicht, dass es zwei Kandidaten gibt oder zwei Lager gibt, sondern ich möchte das alles vereinen.‘“ Bei der Landtagswahl im Burgenland Ende Jänner kandidierte Hofer zwar nur auf dem letzten Listenplatz, erhielt aber 902 Vorzugsstimmen. Das ihm zustehende Mandat nahm er damals aber nicht an.

Petschnig: Hofer bleibt Bundesparteiobmann

Hofer würde im Fall seiner Wahl zum burgenländischen Landesparteiobmann Bundesparteichef bleiben, so Petschnig. Die Konstellation, als Bundesparteiobmann Obmann einer Landespartei zu sein, sei auch bei Jörg Haider jahrelang praktiziert worden, ebenso bei Heinz-Christian Strache.