Hallenbad Neusiedl außenansicht
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Chronik

Einsturzgefahr: Hallenbad Neusiedl gesperrt

Das Hallenbad in Neusiedl am See ist Mittwochmittag für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Laut einem Gutachten besteht für das Gebäude Einsturzgefahr. Das Gebäude müsse laut Stadtgemeinde generalsaniert werden.

Die Sperre gilt seit 12.00 Uhr. Grund dafür sei ein Gutachten, das besagt, dass die Dachkonstruktion des Hallenbades nicht mehr voll tragfähig ist. Die Sperre sei daher zum Schutz und zur Sicherheit der Gäste und Mitarbeiter erfolgt, erklärte Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ) bei einer Pressekonferenz Mittwochnachmittag.

„Holzträger betroffen“

Das Gutachten zeige, dass „aus hochbautechnischer, haustechnischer, und brandschutztechnischer Sicht ein Weiterbestand des Hallenbads Neusiedl am See nicht mehr möglich ist und der Betrieb mit sofortiger Wirkung zu schließen ist“, so Böhm. Bei Probebohrungen in der Holzkonstruktion habe sich herausgestellt, dass die Holzträger an der Decke nicht mehr tragfähig sind.

Holzkonstruktion Hallenbad Neusiedl
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Ein schadhafter Holzträger der Dachkonstruktion

„Bevor es zu einem ‚Multiorganversagen‘ dieses Gebäudes kommt, ist das der richtige Schritt. Wenn etwas passiert, dann sind wir natürlich haftbar“, sagte der bei der Pressekonferenz anwesende und die Freizeitbetriebe Neusiedl beratende Architekt, Anton Mayerhofer.

Hallenbad Neusiedl am See
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Hallenbad Neusiedl am See

Böhm: „Finanzierung einer Generalsanierung notwendig“

Grundsätzlich sei die Stadtgemeinde aber an einem Fortbestand des Hallenbads interessiert, sagte Bürgermeisterin Böhm. „Es ist jetzt ganz wichtig, dass wir einen Finanzierungsplan aufstellen und überlegen, wie wir die Planung dieser Generalsanierung zustande bringen, wie es auch von anderen Seiten finanzielle Unterstützung geben wird. Alleine wird es die Stadtgemeinde Neusiedl am See nicht schaffen. Für die Stadt ist es wichtig, dass wir ein Hallenbad haben. Das möchte ich betonen, das ist mir ganz wichtig“, so Böhm.

Elisabeth Böhm
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Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ)

Sorgenkind der Stadt

Das Hallenbad wurde 1977 eröffnet und gilt als beispielhaft für den Baustil des Brutalismus. Nicht zuletzt deshalb soll es unter Denkmalschutz gestellt werden. Der Gemeinderat stellte sich dagegen – mehr dazu in Hallenbad: Gemeinderat gegen Denkmalschutz (burgenland.ORF.at, 25.1.2019). Seit Jahren tobt eine politische Auseinandersetzung über die Zukunft des Hallenbads.

Sperre via Facebook verkündet

Pro Jahr besuchen rund 100.000 Gäste das Bad. Darunter sind viele Schüler und Vereinsmitglieder. Auf der Facebook-Seite des Hallenbads wurde bereits am Vormittag über die Schließung informiert.